Am Wochenende ging es feurig zu. Auf dem Platz wie in den Kurven. Ob sie inzwischen wohl alle Bochumer aus dem Westfalenstadion bekommen haben? Die 11FREUNDE-Kurvenschau bemüht sich um eine Antwort.
Auf dem Betzenberg in Kaiserslautern haben sie das Ziel klar vor Augen: Der Aufstieg in die 2. Liga ist fest eingeplant. Da kann kommen, wer will. Also zum Beispiel die Zweite von Borussia Dortmund? Die am Samstag vor 48.000 Zuschauern mit 3:1 gewann.
Dortmunds Erstvertretung bekam es unterdessen mit dem VfL Bochum zu tun. Deren knapp 10.000 Auswärtsfans schon vor Anpfiff für heiße Stimmung sorgten.
Und womöglich ihr Spiel des Jahres erlebten.
Während Dortmunds Fans eine etwas andere Haltung zur Begegnung haben. Und vermutlich zunehmend den wahren blauweißen Konkurrenten vermissen.
Der Aufforderung, Erling Haaland mit Flanken zu füttern, kamen die Spieler zwar nach, trotzdem reichten seine drei Tore nicht gegen starke Bochumer.
Und so kam es zu tollen Bildern der Bochumer Spieler, die nach Spielschluss und feststehendem Klassenerhalt mit den Fans im Block feierten.
In Stuttgart kämpfen sie indes noch um den Verbleib in der 1. Liga.
Die Ultras erinnerten am Samstag dran, was der Abstiegskampf in erster Linie immer noch ist: nun ja, Kampf eben.
Noch spannender geht es aber in der 2. Liga zu. Wo sich diverse Teams noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen. So der Hamburger SV, deren Fans in Ingolstadt daran erinnerten, dass der Traum der 1. Liga erst dann vorbei ist, wenn es vorbei ist.
Mit Pyrotechnik untermalten sie die Choreo.
Ähnlich feurig ging es beim Stadtrivalen auf St. Pauli zu, wo die Fans den Mannschaftsbus vor dem Spiel mit einer Pyro-Show empfingen.
Und die Kurve dann in braun-weiße Farben legten.
Zeit für die wirklich wichtigen Botschaften blieb am Millerntor aber gewohnt auch.
Auch die Bremer Ultras der Gruppe „Caillera“ zeigten eine Choreographie am Samstagnachmittag.
Die sie im Anschluss mit Pyrotechnik abrundeten.
Ohne viel Schnickschnack. Genauso wie der SV Darmstadt in diesem Jahr auf dem Platz auftritt. Der SVD ist nun Zweiter, eine bessere Saison spielt bislang nur…
… Schalke 04. Die in Sandhausen mit 10.000 Unterstützern aus dem Pott und einem Doppel-Torschützen Simon Terodde an die Spitze der Tabelle stürmten.
Andere Gefühlswelt, aber nicht weniger schön: In Regensburg können sie einen Haken an den Klassenerhalt machen.
Die Rostocker erinnerten mit einem Spruchband an Dieter Wruck, der in den Sechzigern bereits für den Oberligisten SC Empor Rostock spielte, woraus 1965 der heutige Verein Hansa Rostock hervorging. Wruck kam für seinen Heimatverein auf 173 Oberliga-Einsätze, 22 Partien im FDGB-Pokal und vier Europapokalspiele. Sein Bruder Wolfgang gehörte ebenfalls zur Rostocker Generation der jungen Wilden der Sechziger. Er starb bereits 2016 im Alter von 71 Jahren. Nun ist sein Bruder Dieter im Alter von 81 Jahren gestorben.
Farbenfrohes Münster: Im Spiel gegen KFC Uerdingen in der Regionalliga West legten die Münsteraner das Preußenstadion in grün-schwarze Nebelschwaden. Preußen Münster steht dicht vor dem Wiederaufstieg in die 3. Liga.
Gleiche Tabellenregion, vier Ligen höher: Der FC Bayern und die Münchner Schickeria, frischer Deutscher Meister. In Mainz mit Feuerfeier.
Auf der gegenüberliegenden Seite zeigten sich die Mainzer Fans einmal mehr solidarisch mit der Ukraine.
Es wird so langsam wahr: Der Effzeh spielt nächstes Jahr international. Mit einer Choreo feierten die Anhänger in Augsburg die eigene Mannschaft und zu klitzekleinen Teilen auch sich selbst.
Und ihren besten Torjäger. Das sogar auf ganz besonders kreative Art und Weise.
Total International: der SC Freiburg.
Haben eh Grund genug sich und die Mannschaft zu feiern: die Fans von Union Berlin.
Sogar die Anhänger der TSG Hoffenheim lieferten am Wochenende eine Choreo beim Einlauf der Mannschaft. Es war so ziemlich die exakt gleiche wie einen Tag zuvor bei Schalke gegen Sandhausen. Zufall? Oder Chiffre?
In Gladbach hängt gehörig der Haussegen schief. Erst taten die Fans ihren eigenen Spielern gegenüber ihren Unmut kund…
… dann dem Videoschiedsrichter: „Immer noch endlose Diskussionen – Der VAR animiert keine Fehler, sondern Emotionen!“ …
… und schließlich allem anderen auch. Sprich RB, Montaggspielen und Polizeiwillkür.
Wie sagte Ralf Rangnick einst: „Ich bin auch überzeugt, dass Leipzig, was Auswärtsspiele angeht, nach Schalke und Dortmund wahrscheinlich die größte Zahl an Fans mitbringen würde.“ Nun. So sah das am Montag in Gladbach aus.
Auch in Leverkusen sind sie kein Fan vom VAR.
Auf der gegenüberliegenden Seite im Auswärtsblock hatten sie am Montagabend ein anderes Anliegen: Die Frankfurter forderten muslimfreundliche Anstoßzeiten. Am Montag endete nämlich für Muslime in Deutschland der Fastenmonat.
Blauer Rauch in Mannheim.
Dicke Luft sowieso. Das Transparent richtete sich gegen Geschäftsführer Markus Kompp. Die Fans fordern seit geraumer Zeit seinen Rücktritt, weil er seine eigenen Interessen über die des Vereins stellen würde.
Nun bleibt uns bloß für eure Aufmerksamkeit zu danken. Und das tun wir mit den Worten von Ente Lippens, dessen legendärer Satz in Essen nun auf einem Banner verewigt ist: Ich danke Sie!