Welches Land exportiert die meisten Fußballer? Diese Frage beantwortet eine aktuelle Studie des CIES Football Observatory. Die Top-10 zum Durchklicken.
Nigeria ist der einzige Vertreter aus Afrika in den Top-10. Im Kalenderjahr 2019 verließen 399 Spieler das einwohnerreichste Land Afrikas in die große weite Fußballwelt. Die Statistik erfasst Spieler, die im Land aufgewachsen sind und aus sportlichen Gründen ins Ausland gezogen sind. 2019 schaffte war darunter jedoch kein namhafter Spieler. Das liegt auch daran, dass die älteren Spieler häufig innerhalb Afrikas die Ligen wechseln und junge Talente Nigeria schon sehr früh verlassen. Dazu gehört beispielsweise auch Samu Chukwueze. Der Nigerianer wechselte 2017 von der Diamond Football Academy nach Spanien zum FC Villareal. Heute gehört der 20-Jährige zum Stammpersonal in LaLiga.
Vor allem von Dinamo Zagreb wagen immer wieder junge Talente den Schritt ins Ausland. Das heißeste Eisen der vergangen Transferperiode, Dani Olmo, zählt allerdings in dieser Statistik nicht. Der Spanier wechselte zwar von Dinamo nach Deutschland, ist aber nicht in Kroatien aufgewachsen. Die Liste der Top-Transfers aus Kroatien in den vergangen Jahren liest sich allerdings gar nicht schlecht: Luka Mordric, Mateo Kovacic, Josep Brekalo, Andrej Kramaric, Marcelo Brozovic oder Mario Mandzukic fanden in den Top-Ligen einen Arbeitgeber. Letzter großer Transfer: Filip Benkovic wechselte für 14,5 Millionen Euro von Dinamo zu Leicester. Heute kickt er bei Bristol City.
Der Top-Transfer eines in Kolumbien aufgewachsenen Spielers ins Ausland ist Victor Cantillo. Der wechselte Anfang des Jahres für 11,7 Milliarden kolumbianische Pesos (rund 2,7 Millionen Euro) von Junior FC nach Brasilien zu Corinthians Sao Paolo. Wir wünschen viel Erfolg.
Platz 7 mit 480 Punkten – davon haben die Sisters von S!sters beim letzten Euro Vision Contest geträumt. Am Ende hieß es Platz 25. Richtig doll freuen dürfen sich die Deutschlands-Fans über einen ordentlichen Platz im Wer-exportiert-die-meisten-Fußballer-Ranking. Die meisten Kicker zieht es übrigens in die Türkei (74). Größter Transfer aller Zeiten: Goleo VI. Der war mit seinem sprechenden Ball Pille wirklich überall beliebt. Letzter namenhafter Transfer eines aktiven Fußballers mit Hose im Jahr 2019: Maximilian Marcus Philipp vom BVB zu Dinamo Moskau.
Damit hätte nun wahrlich niemand gerechnet. Eine Position vor Schland und damit auf Platz 6 liegt Serbien. Einer der 521 exportierten Spieler ist Dejan Joveljic. Der wechselte im Sommer 2019 von Roter Stern Belgrad nach Frankfurt. Die meisten Fußballer zieht es allerdings ins benachbarte Bosnien und Herzegowina.
Spanien glänzt mit großen Namen, die im Ausland Fuß gefasst haben. Der preislich beste Spieler (80 Mio. Euro Ablöse) ist Keeper Kepa. Der ist vor allem bei Ex-Trainer Maurizio Sarri sehr beliebt, wie der Freudenschrei auf der Tribüne beweist. Dem Kepa gefiel die Rolle im Chelsea Tor so gut, dass er sich kurzerhand einer Auswechslung verweigerte und Sarri auf 180 brachte. Top-Transfer im Jahr 2019 ist allerdings der Tausch von 70 Millionen Euro und Rodri zwischen Atletico Madrid und Manchester City.
Souverän in den Top‑5, oder wie die Engländer sagen würden: „Top‑5“, landet England. Die meisten Kicker bleiben allerdings auf der Insel und ziehen lediglich von England nach Schottland oder Wales. Boring. Spitzenreiter ist das Land der drei Löwen hingegen beim Import der Ware Fußballer. 728 Spieler fanden im gleichen Zeitraum den Weg auf die Insel. Die werden zeremoniell allesamt persönlich vom Duke of Cambridge, Prinz William Arthur Philip Louis Windsor, per High-Five begrüßt.
Die drei größten Exportnationen setzen sich ein deutliches Stück vom Rest ab. 927 Spieler verließen Argentinien im Jahr 2019. Mit Exequiel Palacios griff auch Leverkusen zuletzt zu. Good to know: Nach Fußballern exportiert das Land Unmengen Sojamehl, Sojaöl und Sojabohnen.
Export-Europameister ist Frankreich. 1027 Spieler kehrten der Grande Nation den Rücken und suchten ihr Glück im Ausland. Die meisten zog es nach England, Belgien und in die Fußballhochburg Luxemburg. Den teuersten zum FC Arsenal: Der in Frankreich geborene und aufgewachsene Ivorer Nicolas Pépé kostete 80 Millionen Euro.
Mit riesigem Vorsprung ist Brasilien Export-Weltmeister. Die meisten der 1600 Ballkünstler siedeln nach Portugal über (261). Zwischen beiden Ländern besteht auch der größte Austausch an Fußballern – jedoch mit klaren Exportüberschuss für Brasilien. Hier der beste Export (links) und der teuerste Export (rechts) Brasiliens.