Im Duell zwischen Gladbach und Darmstadt trafen gleich zwei neue Trainer aufeinander. Einer der beiden kann sich zumindest über ein halbwegs gelungenes Debüt freuen.
Zumindest in dieser Partie ging dieses Konzept nicht auf. Denn da war ja noch der andere neue Trainer. Torsten Frings ging im Vergleich zu Hecking den umgekehrten Weg: Eine, wie auch immer geartete, „Frings-Taktik“ war nicht zu erkennen. Stattdessen ließ er Darmstadt spielen, was Darmstadt in den vergangenen Jahren stets spielte: ein kompaktes 4 – 2‑3 – 1‑System, das auf Kampfkraft und viele lange Bällen baute.
Nur im Detail ließen sich kleine Änderungen in der Spielstruktur feststellen. Darmstadt verteidigte etwas tiefer, stand dafür aber wesentlich enger als in der Hinrunde. Die Außenspieler rückten weit ins Zentrum ein. Darmstadt spannte ein dichtes Netz über das Zentrum, ließ dafür aber die Flügel eher offen. Sie drängten Gladbach geradezu den Pass auf die Flügel auf.
Eine lange Saison für Gladbach
Genau diese kleinen Änderungen machten den Gladbachern große Probleme. Während Heckings eher flügelorientiertes System in Wolfsburg zumindest in den ersten Jahren funktionierte, hat es in Gladbach mit einem fundamentalen Makel zu kämpfen: Kein Stürmer steht für Flanken bereit. Gladbach spielte gegen das enge Darmstädter Zentrum viel hinten herum, Raumgewinn gelang ihnen nur über die Flügel – nur selten kamen sie jedoch vom Flügel aus in den Strafraum. Ein Dilemma.
Ein weiteres Dilemma zeigte sich spätestens nach der Pause. Durch die angespannte Personalsituation konnte Hecking nämlich kaum auf die Probleme seiner Mannschaft reagieren. Somit strahlte seine Mannschaft nur selten Gefahr aus, wenn sie mal über den Flügel flach in den Strafraum spielen konnten – und selbst dann war stets Darmstadts Keeper Michael Esser zur Stelle. Am Ende stand es 0:0.
Nein, Hoffnungen oder gar Träumereien dürfte diese Partie bei den Gladbacher Fans nicht wecken. Die Neujahrseuphorie dürfte bei den meisten Fohlen-Fans sogar bereits verpufft sein. Zumal die angespannte Personalsituation die Hoffnung raubt, dass Hecking eine der zahlreichen, in der Winterpause erprobten taktischen Varianten auspackt. Der Neujahrs-Kater, er ist spätestens jetzt da.