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Seite 2: Wie sich um die Eintracht ein Hype entwickelte

Woran mag das liegen? Viel­leicht daran, dass der Verein nach der über­stan­denen Rele­ga­tion im Sommer 2015 mit beschei­denen Mit­teln eine schlag­fer­tige Mann­schaft zusam­men­stellte. Seitdem zweimal im Pokal­fi­nale stand. Die Mit­glie­der­zahl ver­dop­pelte sich in dieser Zeit und rund um die dröge Ban­ken­stadt ent­wi­ckelte sich ein regel­rechter Hype. In Mai­land werden heute Abend 15.000 Frank­furter, teils ohne Karte, erwartet. Es hätten noch mehr werden können, doch Gast­geber Inter, der bei der Kar­ten­ver­gabe schon sehr groß­zügig agierte, hatte Sorge um seine Heim­spiel­at­mo­sphäre.

Klare Kante, klare Typen

Es liegt sicher auch daran, dass sich der Verein rund um den Prä­si­denten Peter Fischer in gesell­schaft­li­chen Fragen nicht zurück­zieht. Im Streit zwi­schen dem hes­si­schen Innen­mi­nister Peter Beuth und den eigenen Fans klare Kante bekennt. Ein­tracht Frank­furt für immer.

Viel­leicht liegt das Geheimnis Frank­furts aber auch nur an dem gerad­li­nigen Angriffs­spiel. Die Büf­fel­herde“, bestehend aus Sebas­tian Haller, Luka Jovic und Ante Rebic (der ver­let­zungs­be­dingt fehlt), wird so genannt, weil sie Tor­wart Kevin Trapp so taufte, nachdem er von seiner Posi­tion aus sah, wie die drei Angreifer schnur­stracks und bra­chial auf das geg­ne­ri­sche Tor zupreschten. Auf den ersten Blick wirkt das Frank­furter Spiel schnör­kellos, ein­fach und trotzdem genial. Bruder spielt den Ball immer noch lang. Wäre es nicht so schnell und feh­ler­frei, könnte es aus der Kreis­klasse kommen. Fuß­ball für die Massen. Darauf können sich alle einigen.

Im Gewand der Cham­pions League

Vor dem Ach­tel­fi­nale gegen Inter Mai­land waren sich auch alle einig, dass Frank­furt eher die Rolle des Außen­sei­ters ein­nehmen würde. Weil die Mann­schaft das auch so zu denken schien, war ihr im Hin­spiel die anfäng­liche Ner­vo­sität anzu­sehen. Doch als sie die in den Griff bekam, ganz beson­ders in der zweiten Halb­zeit, spielte sie sich in einen Rausch. Zumin­dest aus sport­li­cher Sicht war des­halb nichts ein­zu­wenden, als Kevin Trapp – neben Co-Trainer Pein­ti­niger auf dem Podium sit­zend – davon sprach, dass dieses Rück­spiel ein Cham­pions-League-Gewand trage.

Und Pein­tinger? Ange­spro­chen auf seine neue Rolle gab er unum­wunden zu, nervös zu sein. Und wäh­rend man sich noch fragte, worin das Geheimnis Frank­furts liegt und woran die Ein­tracht schei­tern wird, wie lange dieser Hype noch anhält und wann es den ersten wieder zu blöd wird, sagte Pein­ti­niger über das Spiel am Abend: Ich freue mich, es wird etwas Beson­deres.“ Und das, darauf können sich alle einigen, ist sicher.