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Seite 2: Ein halbes Team aus irregulären Spielern

Bis zum Sommer 2016: Nach den Qua­li­fi­ka­tions-Spielen zur Asi­en­meis­ter­schaft gegen Malaysia, die beide mit 0:3 ver­loren gingen, lei­tete die AFC in Zusam­men­ar­beit mit dem Welt­ver­band Ermitt­lungen zur Spiel­erlaubnis der bra­si­lia­ni­schen Kicker ein. Im Abschluss­be­richt, den die AFC im Januar ver­öf­fent­lichte, iden­ti­fi­zierte sie ganze zwölf Bra­si­lianer, deren Spiel­ge­neh­mi­gung die FFTL mit gefälschten timo­re­si­schen Geburts- oder Tauf­ur­kunden erwirkte. 

Als maß­geb­lich Ver­ant­wort­li­chen iden­ti­fi­zierte die AFC den Gene­ral­se­kretär Amandio de Araujo Sar­mento. Wegen der Ver­wen­dung gefälschter Doku­mente ließ der Ver­band Amandio für drei Jahre sperren und belegte ihn mit einer Strafe in Höhe von 9.000 US-Dollar. Mitt­ler­weile hat die FIFA die welt­weite Sperre bestä­tigt.

Herbe Strafen für den Betrug


Auch die FFTL und mit ihr die Natio­nal­mann­schaft Ost­ti­mors bekamen def­tige Strafen auf­ge­brummt: Zusätz­lich zu einer 20.000 US-Dollar Straf­zah­lung schloss die AFC Ost­timor von den Asi­en­meis­ter­schaften 2023 aus. Eben­falls werden alle 29 Spiele, in denen min­des­tens einer der fälsch­li­cher­weise spiel­be­rech­tigten Bra­si­lianer auf­lief, als Nie­der­lagen gewertet. Eine wei­tere 56.000 US-Dollar teure Strafe wurde zur zwei­jäh­rigen Bewäh­rung aus­ge­setzt.

Mitt­ler­weile ist Ost­timor auf Platz 191 der Welt­rang­liste zurück­ge­fallen. Bitter für ein Land, in dem Fuß­ball noch vor Hah­nen­kämpfen als Natio­nal­sportart ran­giert. Auf der Jagd nach dem kurz­fris­tigen Erfolg haben die Funk­tio­näre dem Fuß­ball in Ost­timor mehr geschadet, als jede noch so ärger­liche Nie­der­lage gegen Kam­bo­dscha oder Brunei zuvor. Durch das Befüllen der Natio­nal­mann­schaft mit den Legio­nären aus Bra­si­lien haben sie auch meh­rere Jahre lang den Auf­stieg von lokalen Talenten in die Natio­nalelf ver­hin­dert und der gesamten fuß­bal­le­ri­schen Ent­wick­lung des Landes einen herben Dämpfer ver­setzt.

Patrick Fabiano spielt übri­gens mitt­ler­weile in Kuwait – nicht für die Natio­nal­mann­schaft. Aber für Kazma SC hat er diese Saison anschei­nend schon fünf Mal getroffen. Für Ost­timor wird er hin­gegen keine Tore mehr schießen. Dafür kennt die halbe Welt jetzt die ost­ti­mo­ri­schen Bra­si­lianer. Oder bra­si­lia­ni­schen Ost­ti­morer. Oder so.