Am Sonntag spielte Tottenham im FA Cup gegen Achtligist Marine FC – mitten im Wohngebiet. Weshalb Christopher McMahon nur aus seinem Fenster schauen musste, um Gareth Bale live zu sehen. Was er wiederum bei Twitter zeigte. Der Fußball-Fan über den Tweet seines Lebens und das sauberste Stadion-Klo der Welt.
Christopher McMahon: Würden Sie sagen, Gareth Bale ist für Sie mittlerweile eine Art Kumpel?
Ich habe schon die Hoffnung, dass wir seit dem Wochenende so etwas wie gute Freunde sind. (Lacht.) Zumindest von meiner Seite aus also ein klares Ja!
Am Sonntag spielte Bale mit Tottenham gegen Marine FC – direkt vor Ihrer Haustür.
Genau genommen spielten sie nicht direkt vor, sondern direkt hinter meinem Haus. Ich musste nur aus dem Schlafzimmer-Fenster schauen und konnte Gareth Bale und die anderen Stars beim Kicken beobachten. Sie waren nur wenige Meter von mir entfernt.
Normalerweise sieht man so nah vor dem eigenen Fenster bestenfalls ein Eichhörnchen, schlimmstenfalls einen nackten Nachbar.
Ich hätte auch nicht gedacht, dass das in der heutigen Zeit und im modernen Fußball mal passieren würde. Ich bin zwar gewohnt, dass hinter dem Haus Fußball gespielt wird, das Stadion steht dort schließlich seit 1903, aber dass Marine FC als Achtligist mal auf Profis treffen würde, damit hatten ich und die anderen Anwohner eher nicht gerechnet. Als Bale eingewechselt wurde, machte ich dementsprechend direkt mal ein paar Fotos und schickte sie an meinen Vater. Von wegen: „Guck mal, Papa, da läuft grade einer der besten Fußballer unserer Zeit direkt vor meinem Fenster rum.“
Und dann luden Sie das Foto bei Twitter hoch?
Ja. Aber ich habe zunächst gar nicht mitbekommen, was sich daraus entwickelt hat. Ich wollte schließlich das Spiel verfolgen. Nach einer Weile habe ich dann mal wieder auf mein Handy geschaut – und konnte es kaum fassen. Vor dem Spiel hatte ich 300 Follower, am Abend nach dem Spiel hatte der Tweet über 200.000 Likes. Ich bekam so viele Benachrichtigungen, dass der Akku erstmal den Geist aufgab. Und als das Ding wieder Saft hatte, hatte Gareth Bale mir auch schon bei Twitter geantwortet. Unglaublich.
Wussten Sie denn, dass das Spiel stattfinden würde? Oder haben Sie zufällig aus dem Fenster geschaut und dann stand da plötzlich Gareth Bale?
Ich wusste Bescheid und war schon eine ganze Weile ziemlich aufgeregt. Ich bin zwar in erster Linie Everton-Fan, aber es ist nicht so, dass mich Marine FC überhaupt nicht interessieren würde. Es ist ein kleiner Klub hier in der Gegend, wichtig für unsere Community, ich habe als Kind sogar ab und zu an Training-Camps teilgenommen, die genau auf diesem Rasen stattgefunden haben. Als die Mannschaft sich für den FA Cup qualifiziert hat, habe ich natürlich auf große Gegner gehofft. Doch das erste Spiel war auswärts und in der zweiten Runde ging es zu Hause gegen einen anderen eher kleinen Verein. Das Spiel habe ich auch durchs Fenster verfolgt und auch schon via Twitter begleitet. Das hat nur keine Sau interessiert, weil Gareth Bale nicht dabei war. (Lacht.) Als dann die dritte Runde ausgelost wurde, habe ich meine Pause bei der Arbeit extra so getimt, dass ich die Auslosung live verfolgen konnte. Dann wurde Tottenham gezogen. Ich dachte nur: „Geil: Mourinho, Bale und Dele Alli werden bald quasi in meinem Garten rumturnen.“
Lassen Sie uns konkret über ihren Platz und das Spiel sprechen. Erstens: Wie ist die Sicht?
Ich sehe quasi das ganze Spielfeld – mit Ausnahme von den zwei Toren. (Lacht.) Es erinnert mich ein bisschen an einen Platz mit Sichtbehinderung, den ich früher im Goodison Park hatte. Damals war ein Pfeiler im Weg, jetzt bei mir zu Hause kann ich wegen der Hauswand das von mir aus linke Tor gar nicht sehen, und um das rechte zu sehen, muss ich meinen Kopf aus dem Fenster strecken. Was sich im Mittelfeld abspielt, kann ich dafür ganz bequem verfolgen.