Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Chelsea gegen Bar­ce­lona, das klingt nach Halb­fi­nale in der Cham­pions League. Min­des­tens. Und nach His­torie. Iniesta 2009, der Treffer in der Nach­spiel­zeit, der Bar­ce­lona doch noch ins Finale hievte und Michael Bal­lack mit einem ent­setzten Blick zurück­ließ. Drei Jahre später der Sturm­lauf im Camp Nou, Messis Elf­meter an die Latte und das Ende der Ära Pep Guar­diola.

Zwei Giganten – zwei Prin­zi­pien

In diesem Jahr nun also schon im Ach­tel­fi­nale. Nach Real gegen PSG ist Bar­ce­lona gegen Chelsea das span­nendste Duell dieser Runde. Ein Auf­ein­an­der­treffen zweier Giganten, die der all­ge­meinen Wahr­neh­mung nach zur Kaste der Super­rei­chen des Welt­fuß­balls gehören. Die Zahlen, mit denen diese Ver­eine arbeiten, sind schwin­del­erre­gend. Bar­ce­lona schaffte es, allein in dieser Saison um die 300 Mil­lionen Euro für ledig­lich zwei Spieler (Ous­mane Dem­belé und Phil­ippe Cou­tinho) aus­zu­geben. Eine Summe, wie sie der SC Frei­burg, Han­nover 96 und Ein­tracht Frank­furt in den ver­gan­genen 15 Jahren nicht einmal zusammen inves­tiert haben.

Chelsea ist in der Lage, 38 Mil­lionen Euro für inter­na­tio­nale Mit­tel­klas­se­kräfte wie Danny Drink­water locker zu machen. Was die Finanz­kraft angeht, spielen Chelsea und Bar­ce­lona in der glei­chen Liga, ihre Geschäfts­mo­delle sind aber völlig unter­schied­liche. Chelsea ist seit 15 Jahren in der Hand des rus­si­schen Inves­tors Roman Abra­mo­witsch, der wäh­rend dieser Zeit fast eine Mil­li­arde Euro in den Verein inves­tiert hat. Bar­ce­lona ist in der Hand seiner Mit­glieder.

Wird Deutsch­land wirk­lich abge­hängt?

In den ver­gan­genen Tagen und Wochen ist in Deutsch­land viel dar­über dis­ku­tiert worden, wie sich der Fuß­ball hier­zu­lande in Zukunft auf­stellen soll. Es geht um die umstrit­tene 50+1 Regel, die garan­tiert, dass deut­sche Klubs mehr­heit­lich in den Händen ihrer Mit­glieder bleiben. Für Inves­toren ist das höchst unat­traktiv, was zur Folge hat, dass die sich lieber ihre Spiel­zeuge in Eng­land oder Ita­lien zulegen. 50+1 ist in dieser Form ein­malig im euro­päi­schen Fuß­ball und wenn über sie debat­tiert wird, spielt auch immer das sport­liche Abschneiden der deut­schen Ver­treter im inter­na­tio­nalen Ver­gleich eine Rolle.

His­to­risch schlecht ist ein Begriff, der in dieser Saison gern ver­wendet wird. In der Cham­pions League über­stand nur der FC Bayern die Vor­runde, in der Europa League sind nur noch Borussia Dort­mund und RB Leipzig als Absteiger aus der Cham­pions League ver­treten. Die Angst, inter­na­tional von der finanz­stär­keren Kon­kur­renz abge­hängt zu werden, ist bei jedem Argu­ment der Gegner der 50+1‑Regel latent hörbar.