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Seite 2: Eine Mischung aus Tennis, Eishockey, Basketball und Handball

Mich hat der Trainer des MTV Stutt­gart ange­rufen, der gleich­zeitig auch Bun­des­trainer der deut­schen Blin­den­fuß­ball-Natio­nal­mann­schaft ist. Er hatte von einem Kol­legen gehört, dass ich sehr sport­lich bin und wollte wissen, ob ich Lust habe, Blin­den­fuß­ball aus­zu­pro­bieren.“

Die hat er. Bereits vor seinem Unfall spielt Russom Fuß­ball, bei der TSG Tübingen in der Lan­des­liga. Die beste Vor­aus­set­zung, um auch im Blin­den­fuß­ball durch­zu­starten.

In der Lan­des­liga habe ich aller­dings vor allem Rechts­außen gespielt, weil Laufen meine Stärke ist. Jetzt bin ich beim MTV Stutt­gart der Abwehr­chef und für die Stan­dards zuständig. Ich bin ziem­lich zwei­kampf­stark, an mir kommt man nicht so leicht vorbei.

Beim Blin­den­fuß­ball ist das Spiel­feld nur 20 mal 40 Meter groß und wird an den Längs­seiten durch Banden begrenzt. In den Ball sind Ras­seln ein­ge­baut, damit die Spieler ihn loka­li­sieren können. Eine Mann­schaft setzt sich aus vier Feld­spie­lern und einem sehenden Tor­wart zusammen. Die Feld­spieler dürfen über­haupt nichts sehen und müssen bei vor­han­denem Seh­rest eine Dun­kel­brille tragen. Die wich­tigste Regel: Die Spieler müssen das spa­ni­sche Wort Voy“ („Ich komme“) rufen, wenn sie sich dem ball­füh­renden Spieler nähern. 

Ich erkläre das Spiel immer, indem ich auf vier ver­schie­dene Sport­arten zurück­greife. Wie beim Tennis müssen die Zuschauer auch beim Blin­den­fuß­ball ruhig sein. Ähn­lich wie beim Eis­ho­ckey geht es an den Banden extrem zur Sache und die Spiel­re­geln sind ange­lehnt an Bas­ket­ball und Hand­ball. So fliegt man zum Bei­spiel ab dem fünften per­sön­li­chen Foul vom Platz.“

Seit 2007 nun spielt Russom auch in der Natio­nal­mann­schaft. Bei inter­na­tio­nalen Spielen geht es etwas härter zur Sache als in der Bun­des­liga, erzählt er.

Im Gegen­satz zu Bra­si­lien, das fünfzig Mann­schaften hat, gibt es bei uns in der Bun­des­liga nur neun Teams und des­halb achte ich darauf, meinen Gegen­spieler nicht zu stark zu ver­letzen, damit er wei­terhin in der Natio­nal­mann­schaft spielen kann.“