Marco Reus galt als gesetzt für die EM in Frankreich. Jetzt ist er wieder verletzt, und Löw hat ihn aus dem Kader gestrichen. Wie unfair kann der Fußball sein?
Löw steht im engen Kontakt mit der medizinischen Abteilung, auf deren Einschätzungen er letztendlich vertrauen muss. Und diese Einschätzung fällt für Schweinsteiger und auch Mats Hummels eben positiver aus als für den anfälligen Reus.
Insofern kann man als Fußballfan durchaus enttäuscht sein, dass ein Fußballer wie Reus das nächste Turnier verpasst, die Schuld für das Verletzungspech eines Einzelnen beim Bundestrainer zu suchen, ist allerdings der falsche Ansatz.
Am Sonntag fehlte er lediglich angeschlagen
Einen Vorwurf muss man sich beim DFB trotzdem gefallen lassen. Wieso wurde die Entscheidung so unvermittelt kommuniziert? Es wird nicht erst seit heute klar gewesen sein, dass es für Marco Reus eng werden könnte. Beim Test am Sonntag gegen die Slowakei fehlte er laut DFB angeschlagen, aus heutiger Sicht wirkt die Begründung stark untertrieben.
Für Reus kann man nur hoffen, dass er in Zukunft verletzungsfrei bleibt. Und dass zumindest er nicht erst heute von der Entscheidung erfahren hat. Denn: Marco Reus hat heute Geburtstag. Spätestens jetzt fühlt man sich als Beobachter bemüßigt, die Faust gen Himmel zu strecken und dem Fußballgott wütend zuzurufen: „Warum ausgerechnet er?“