Einst galt Isco als größtes Talent Spaniens, aber seit er bei Real Madrid spielt, stockt die Karriere. Seine Entwicklung erinnert an die eines deutschen Spielers: Mario Götze.
Real Madrid ist die erste Etappe in Iscos Karriere, die steinig verläuft, bei der er nicht auf Anhieb herausragt, auch das eine Parallele zu Götze und Bayern München. Bis dahin war alles von Leichtigkeit, das Leben schmeckte süß, so süß, wie es nur für jemanden aus Arroyo de Miel schmecken kann. Arroyo de Miel heißt übersetzt Honigfluss.
Iscos Laufbahn, ein einziger Honigfluss.
Ein Spieler, wegen dem man Eintrittskarten kauft
Im Stadtteil von Benalmádena, einem andalusischen Städtchen nahe Malaga, begann er mit dem Fußball, als Fünfjähriger, obwohl die Fußballschule als Eintrittsalter mindestens sechs Jahre vorschrieb. „Die Genialität und das Durcheinander, dass er stiften konnte, machten aus ihm einen Jungen weit über dem Durchschnitt. Man sah sofort, dass er ein Straßenfußballer war. Wir merkten, dass wir es mit einem anderen Fußballer zu tun hatten, einen, wegen dem man später Eintrittskarten kaufen würde“, sagt Juan Bañasco, Iscos erster Trainer.
Als 14-Jähriger zog Isco von zu Hause aus ins angesehene Jugendinternat des FC Valencia, um seinen Traum vom Profifußball zu verwirklichen. Anpassungsschwierigkeiten hatte er keine, wie in Benalmádena gehörte er auch in Valencia zu den Besten.
Belohnt wurden seine Auftritte mit regelmäßigen Berufungen für die spanische Nationalmannschaft, von der U 16 an gehörte er in jedem Jahrgang ununterbrochen der Selección an. International machte er zum ersten Mal bei der U21-EM 2013 auf sich aufmerksam, die er mit Spanien gewann. Im gleichen Jahr wurde er zum besten Nachwuchsspieler Europas gewählt. Da spielte Isco längst wieder in der Heimat, beim FC Malaga, der damals noch von einem arabischen Investor unterstützt wurde.
Wechsel nach Madrid war eine logische Konsequenz
In der Champions League wurden er und der andalusische Klub erst im Viertelfinale von Borussia Dortmund gestoppt, aber der junge Regisseur hatte alle verzaubert auf dem Weg dorthin. Der Wechsel nach Madrid erschien als die einzig logische Konsequenz. Dass Isco mit 21 wohl noch zu jung war für einen Klub vom Ausmaß Reals – geschenkt.
Unter Carlo Ancelotti spielte er ja auch, nur eben nicht mehr so gut. Im ersten Finale gegen Atletico vor zwei Jahren wurde er nach einer Stunde eingewechselt. Isco erzählte später, dass er die Nacht zuvor kaum geschlafen und bis fünf Uhr wachgelegen hatte, so nervös sei er gewesen. Schwer vorzustellen, dass sich das wiederholt. Die Chancen, dass er am Sonnabend länger spielt als 2014 sind äußerst gering.