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Zuge­geben, die Sache mit dem Hund ist blöd gelaufen. Schuld sei aber nicht er, son­dern sein Bruder und sein Vater. Die wären auf die Idee gekommen, das Tier Messi“ zu taufen, erklärte Fran­cisco Román Alarcón Suárez jüngst in einer spa­ni­schen TV-Show. Ich traue mich gar nicht, ihn auf der Straße beim Namen zu nennen.“

Was wohl auch keine gute Idee wäre. Jeden­falls nicht in Madrid, wo Fran­cisco Román Alarcón Suárez, besser bekannt als Isco, bei Real Fuß­ball spielt. Den Fans ist die Namens­wahl trotzdem bitter auf­ge­stoßen und wurde in Foren und sozialen Netz­werken leb­haft debat­tiert. Passte ja ins Bild, lau­teten die Stimmen, dass einer, dem sie ohnehin nicht mehr wohl­ge­sonnen sind, sein Haus­tier nach dem besten Spieler des Erz­ri­valen aus Bar­ce­lona benennt.

Zidane hat Iscos Spiel­zeit deut­lich redu­ziert

Es sind keine ange­nehmen Zeiten, die der 24 Jahre alte Mit­tel­feld­spieler gerade durch­lebt. Zuletzt hatten ihn die Fans im Estadio Sant­iago Ber­nabéu immer öfter aus­ge­pfiffen, weil sie von ihm ent­täuscht und der Mei­nung sind, er würde, gemessen an seinem Talent, viel zu wenig zeigen. Womit sie nicht allein dastehen.

Auch Trainer Zine­dine Zidane ver­tritt diese Auf­fas­sung. Seit er bei Real Trainer ist, hat er Iscos Spiel­zeit deut­lich redu­ziert. Auch im Finale der Cham­pions League gegen Stadt­ri­vale Atle­tico wird für ihn kaum Platz sein in Reals Start­for­ma­tion. Es heißt, Zidane und die Ent­schei­dungs­träger bei Real hätten Isco auf­ge­geben. Ein Wechsel könnte im Sommer anstehen. Am meisten inter­es­siert wären der FC Arsenal und Man­chester City, wo Pep Guar­diola gerade noch krea­tive Ver­stär­kung fürs Mit­tel­feld sucht.

Dabei müssten sie doch eigent­lich see­len­ver­wandt sein, Zidane und Isco. Beides Spiel­ma­cher mit außer­ge­wöhn­li­chen Fähig­keiten, beide in der Lage, mit dem Ball am Fuß einen Zustand der Ent­zü­ckung bei Mil­lionen von Zuschauern her­vor­zu­rufen. Mit dem Unter­schied, dass Zidane das auch tat­säch­lich machte und bei Isco nur die Vor­stel­lung exis­tiert, dass er es könnte.

Kost­proben seiner Kunst hat der Spa­nier nur selten gegeben, seit er 2013 zu Real Madrid wech­selte und natür­lich treibt es einen wie Zidane den Puls hoch wenn er mit­er­leben muss, wie sein poten­ti­eller Nach­folger sein Talent ver­schlu­dert.

Wobei, was heißt ver­schlu­dert?

Isco gilt kei­nes­wegs als trai­nings­faul, er beschwert sich nicht öffent­lich über seine Rolle und wird all­ge­mein als ange­nehmer, gebil­deter und aus gutem Eltern­haus stam­mender Zeit­ge­nosse beschrieben. Nicht arro­gant, nicht über­heb­lich. Warum er bei Real so gehemmt auf­tritt, ist Gegen­stand der wil­desten Spe­ku­la­tionen.

Einmal heißt es, die Tren­nung von seiner lang­jäh­rigen Freundin und dem gemein­samen Sohn mache ihm zu schaffen, dann wird behauptet, er habe das Madrider Nacht­leben für sich ent­deckt. Andere wie­derrum glauben, Zidane könne mit dem Spieler ein­fach nichts anfangen, zwi­schen ihnen herr­sche schlechte Stim­mung.

Wahr­schein­li­cher ist, dass Isco, der auch unter Zidanes Vor­gänger Rafael Benitez nicht zurechtkam und selbst bei Carlo Ance­lotti, dem Spie­ler­ver­steher, nicht glänzte, ent­weder an seine sport­li­chen Grenzen gelangt ist oder ihn der enorme Kon­kur­renz­druck hemmt.

Der Mario Götze Spa­niens

Jeden­falls scheint er bei einem Welt­klub mit höchsten Ansprü­chen nicht zurecht­zu­kommen. Aner­ken­nung und Wohl­fühl­at­mo­sphäre bekommt er nur in der Natio­nal­mann­schaft, wo Trainer Vicente del Bosque weiter auf ihn baut und ihn trotz mäßiger Leis­tungen im Verein für die Euro­pa­meis­ter­schaft in Frank­reich nomi­nierte.

Das alles erin­nert sehr an einen deut­schen Fuß­baller, der auch als großes Talent galt und noch immer gilt, der aus gutem Eltern­haus stammt, 2013 zu einem Welt­klub wech­selte und seitdem nur in der Natio­nal­mann­schaft regel­mäßig spielen darf. Wenn man so will, ist Isco der Mario Götze Spa­niens.