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Seite 2: Sehr, sehr befruchtende Kampagne

Doch zurück zu den Kon­domen: Ist das Motto Steh jetzt auf!“ nicht doch ein wenig zu schlüpfrig? Ich weiß nicht“, lacht Kom­mu­ni­ka­tions-Chefin Östbö und spielt die Unschuld vom Lande: Es gibt durchaus ver­schie­dene Mög­lich­keiten, diesen Slogan zu inter­pre­tieren.“ Den ganz großen Auf­schrei der Tugend­hüter gab es jeden­falls nicht! Eigent­lich schade, so hätte die Kam­pagne noch weitaus höhere Wellen schlagen können. Nicht einmal die Kirche pro­tes­tierte.

Davon konnte der FC Hom­burg in der Saison 1987/88 nur träumen. Der dama­lige Bun­des­li­gist hatte 200.000 Mark bekommen – dafür, dass er das Logo von Kon­dom­her­steller London“ auf der Brust trug. Was für ein Skan­daaal! Der gestrenge DFB sah Ethik und Moral“ in Gefahr, ver­hängte eine 50.000-Mark-Strafe und drohte sogar mit Punkt­abzug. Die Saar­länder mussten den Schriftzug schließ­lich über­kleben. Aber das waren andere Zeiten, damals.

Sehr, sehr befruch­tende Kam­pagne

Und wie sieht es bei Sogndal IL aus? Bläst man dem­nächst zur Kom­merz-Offen­sive, um die Auf­fang-Säck­chen im Fan­shop gewinn­brin­gend an den Mann zu bringen? Nein, wir wir haben diese Geschichte ohne kauf­män­ni­sche Ambi­tionen gemacht“, sagt Frau Östbö. Es geht wirk­lich nur darum, dem Klub im Wett­be­werb mit Viking, Brann & Co. etwas mehr Auf­merk­sam­keit zu ver­schaffen.“

Den­noch kann es sein, dass die Macher der Kam­pagne dem­nächst eine zweite Tranche Lüm­mel­tüten in Auf­trag geben. Der Ständer in der Uni-Mensa musste nach nur drei Stunden ein wei­teres Mal befüllt werden. Die Kam­pagne, sagen alle Betei­ligten, sei sehr, sehr befruch­tend – auch wenn das im Zusam­men­hang mit Kon­domen eher komisch klingt. Hilde Östbö erklärt, worauf es ihr letzt­lich ankam: Die Stu­denten haben unsere Bot­schaft in den sozialen Medien viel­fach geteilt und uns posi­tive Rück­mel­dungen gegeben, dass das Ganze kreativ und auch witzig war. Dies ist sicher eine der bes­seren Kam­pa­gnen, die wir gemacht haben.“

Ein Vor­bild für den VfL Bochum?

Zudem darf sich Sogndal IL nun rühmen, so eine Art Gummi-Vor­reiter zu sein. Die lokale Zei­tung Sogn Avis“ will näm­lich her­aus­ge­funden haben, dass der ört­liche Fuß­ball­verein welt­weit der erste mit einem eigenen offi­zi­ellen Klub-Kondom ist. Dazu hatte das Lokal-Blatt sogar ein kleines Recherche-Team zusam­men­ge­stellt. Dessen Fazit: Weder in Nor­wegen, noch woan­ders“ könne man etwas der­ar­tiges finden. Von wegen graue Maus“!

Viel­leicht sollte der VfL Bochum mal in sich gehen – und an der hei­mi­schen Ruhr-Uni einen großen Ständer mit Gratis-Gummis errichten.