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Nur mal so ins Blaue ver­mutet: Dennis Erd­mann sollte sich in naher Zukunft wohl besser nicht im Groß­raum Dort­mund auf­halten. Das ist inso­fern unglück­lich, weil der Spieler von Dynamo Dresden im nur eine Auto­stunde ent­fernten Fre­chen auf­ge­wachsen ist. Sollte ihn Mama Erd­mann also Sonntag zum Schwei­ne­braten ein­ge­laden haben, warnen wir hier mal ganz unver­bind­lich: Überleg es dir zwei Mal, Dennis!“

Per­sona non grata

Dennis Erd­mann ist von Borussia Dort­mund jüngst zur Per­sona non grata erklärt worden, weil er es gewagt hat, in einem Zwei­kampf mit Marco Reus Kör­per­kon­takt zu suchen. Gott, bewahre. Marco Reus musste dar­aufhin mit einer Prel­lung aus­ge­wech­selt werden und Dennis Erd­mann kom­men­tierte die Aktion im Anschluss mit den Worten: Ich habe früher Kreis­liga gespielt, da hat man kurz gerieben und wei­ter­ge­spielt. Ich glaube, im Bun­des­liga-Busi­ness ist das nicht mehr so üblich.“

Im Stillen haben wir uns auch kurz gerieben, näm­lich die Ohren, und dann Erd­manns Worten tosend applau­diert. Nicht, dass wir uns falsch ver­stehen: Nie­mand – auch nicht Dennis Erd­mann – möchte, dass ein anderer Mensch beim Fuß­ball ver­letzt wird, egal ob er Marco Reus und Willi Schlump­mann heißt, egal ob er bei Borussia Dort­mund spielt oder bei den Sport­freunden Oesede. Aber Fuß­ball ist nun mal ein Kon­takt­sport. Mit Zwei­kämpfen. Und herr­lich rauem Ton.

Und wäh­rend wir Erd­mann für seine ehr­li­chen Worte weiter in Gedanken aner­ken­nend auf die Schulter klopften und uns erfreuten, dass ein Spieler im Fern­sehem mal das sagt, was der Zuschauer vor dem Fern­seher so denkt, flog bereits ein Konter aus Dort­mund herbei. Die Aus­sagen von Erd­mann sind eine Unver­schämt­heit. Spieler, die so reden und han­deln, gehören nicht auf den Fuß­ball­platz“, sagte BVB-Manager Michael Zorc und ergänzte: Nicht einmal in der Kreis­klasse.“

Das zeigt einer­seits, wie lange Herr Zorc kein Spiel der Kreis­klasse mehr gesehen hat. Denn mit Ver­laub, da pas­sieren Woche für Woche ganz andere Dinge. Es zeigt aber auch, wie weit sich der Pro­fi­fuß­ball mitt­ler­weile von seiner Basis ent­fernt hat. Denn seit jeher gilt das eiserne Gesetz, dass einem Gegner der sport­lich über­legen ist, ledig­lich mit Kampf, Dis­zi­plin und kleinen Psy­cho­t­ricks bei­zu­kommen ist. Von sol­chen Momenten lebt der Pokal, und eben nicht vom xten Finale zwi­schen dem FC Bayern und einem belie­bigen Bun­des­li­gisten, der keine Chance hat.

Doch wenn der unter­le­gene Gegner für seine Mittel im Anschluss an die Wand gena­gelt wird, wenn er in Zukunft die Stars der ersten Liga nur noch freund­lich über das Feld geleiten soll, um anschlie­ßend sein Trikot und ein schönes Selfie zu ergat­tern, kann man den Pokal abschaffen. Oder ihn gleich unter den Bun­des­li­ga­klubs aus­spielen lassen. In der Som­mer­pause. In China.