RB Leipzig geht mit Julian Nagelsmann und jeder Menge neuer Talente, aber zum ersten Mal ohne Ralf Rangnick in eine Bundesliga-Saison. Zum Glück hätte der für den Fall der Fälle aber schon einen Nachfolger parat.
Rückblick
Beim überaus spannenden Projekt „Leipzig“ wusste man auch in der vergangenen Saison durch ehrliche und harte Arbeit zu überzeugen. Trainer Ralf Rangnick, der sich stets der vollen Rückendeckung von Sportdirektor Ralf Rangnick sicher sein konnte, führte den ostdeutschen Underdog, der sich in den vergangenen Jahren erstaunlich schnell und lediglich mit Hilfe einer niedrigen zehnstelligen Anschubfinanzierung in der Bundesliga etablieren konnte, souverän auf den dritten Platz. Und ins Pokalfinale. Dort wurden die Fans allerdings bitter enttäuscht: Das erhoffte Helene-Fischer-Konzert fiel aus. Viel wichtiger für alle Beteiligten ist aber etwas anderes: Red Bull konnte seinen Umsatz im Jahr 2018 laut manager magazin um 3,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro steigern! Unterm Strich also ein erfolgreiches Jahr für RB.
Transfers
Ein echter Coup: Nach zähen und und von beiden Seiten unnachgiebig geführten Verhandlungen konnte Hannes Wolf tatsächlich davon überzeugt werden, von RB Salzburg zu RB Leipzig zu wechseln. Ein Transfer, den es in der Form fast noch nie, beziehungsweise erst 76 Mal in den vergangenen drei Transferperioden, gab. Besonders bemerkenswert: Salzburg hatte Wolf erst vor zwei Jahren aus Liefering (nach ebenfalls zähen und unnachgiebig geführten Verhandlungen) loseisen können.
Abgesehen von Wolf konnte Leipzig mit Christopher Nkunku ein weiteres Mittelfeldtalent verpflichten, der junge Franzose kommt aus Paris. Gerüchten zu Folge sei ihm PSG am Ende einfach nicht mehr seelenlos genug gewesen. Aus Brasilien wurde darüber hinaus Abwehrspieler Luan Candido geholt, der 18-jährige Linksverteidiger kostet nur acht Millionen Euro und wird dementsprechend keine einzige Sekunde spielen. Etwas teurer war Ademola Lookman. Für 18 Millionen Euro kommt er vom FC Everton. Damit bleiben Jadon Sancho und Reece Oxford die einzigen englischen Spieler, die aktuell für einen echten Bundesliga-Verein aktiv sind.
Außerdem interessant und sicher mehr als nur eine Randnotiz: Ralf Rangnick hat im Sommer seinen Wechsel zur dunklen Seite der Macht endgültig perfekt gemacht, darf jetzt auch offiziell den Sith-Lord zugerechnet werden und ist ab sofort als Head of International Relations and Scouting and Demolishing Football für RB zuständig.
Boss-Level
Rangnicks erster telepathischer Würgegriff traf gleich Neu-Trainer Julian Nagelsmann, der bei seinem Amtsantritt mit einem Restfunken Anstand erwischt worden war. Neben Nagelsmann wurde mit Markus Krösche auch ein neuer Sportdirektor verpflichtet. Krösche steht allerdings von Anfang an unter Druck. Schließlich brachte Head of International Relations and Scouting and Demolishing Football Ralf Rangnick bereits einen möglichen Nachfolger ins Gespräch. So wird vom Rangnick-Lager immer wieder der Name Nick Rangralf gestreut, ein bisher in der Fußballwelt völlig unbeschriebenes Blatt, das laut Rangnick aber über alle Qualitäten verfüge, die es als Sportdirektor/Trainer bräuchte.
Ansonsten nicht viel Neues am Elsterbecken: Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der im Sommer mit dem Versuch, den SC Paderborn komplett auszuweiden, gescheitert war, fürchtet nach wie vor nichts so sehr wie Knoblauch und Sonnenlicht und wurde auch nach wie vor noch nie in einem Spiegel gesehen. Oberboss Dietrich Mateschitz kennt nach wie vor kein einziges Lied.
Umfeld
Allen 17 stimmberechtigten Mitgliedern geht es aktuell gut. Lediglich Mitglied Erkan Al-Sbessah, der auf Fotos verblüffende Ähnlichkeit zu Ralf Rangnick aufweist, von diesem aber Gott sei Dank durch einen buschigen Aufklebebart deutlich zu unterscheiden ist, äußerte vor der neuen Saison leise Bedenken: „Die Mannschaft ist gut aufgestellt. Wir müssen aber abwarten, ob Trainer und Sportdirektor wirklich das einhalten können, was wir uns von ihnen versprechen. Für den Fall der Fälle bin ich mir allerdings sicher, dass wir schnell kompetenten Ersatz auf beiden Positionen finden würden. Einen Mann wie Nick Rangralf könnte ich mir beispielsweise sehr gut bei RB Leipzig vorstellen.“
Trikot
Würde das Trikot aussehen, wie Red Bull riecht, man könnte sich immerhin darüber aufregen. Doch das Trikot sieht aus, wie Wasser riecht. Bzw.: nach nüscht!
11FREUNDE-Prognose
Nicht nur in Leipzig stellt man sich die große Frage, was für Zahlen Julian Nagelsmann in der kommenden Saison abliefern kann. Kam er in der vergangenen Saison dank eines cleveren Halbzeit-Tausches auf die bereits beeindruckende Anzahl von 35 verschiedenen bei Bundesligaspielen getragenen Jacken, erwartet man in der RB-Zentrale mindestens 40, eher noch mehr. 11FREUNDE sagt: Das wird schwer.