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Seite 2: Plötzlich setzt er sich selbst unter Druck

Flicks soziale Intel­li­genz hatte den Verein zunächst beru­higt. Nie­mand erwar­tete Wun­der­dinge, und wenn man ehr­lich ist, war das 2:0 zum Auf­takt gegen die schwa­chen Grie­chen von Olym­piakos Piräus erschre­ckend lang­weilig. Erst das 4:0 gegen Dort­mund wirkte wie eine Befreiung. Seitdem steigen die Erwar­tungen wieder.

Doch nun hat Flick selbst die Latte hoch­ge­legt: Drei Siege müssten jetzt noch her bis Weih­nachten. Damit wäre gewähr­leistet, dass die Bayern nicht den Anschluss an die Tabel­len­spitze ver­lieren. Wenn sie es doch tun, hat der Inte­rims­trainer sich selbst unter Druck gesetzt. Und das inmitten einer Per­so­nalnot, die sein Vor­gänger Niko Kovac so nicht zu bewäl­tigen hatte. Selbst wenn man tak­ti­sche Gründe für die Gegen­tore von Lever­kusen und Mön­chen­glad­bach anführen möchte: Dass die Bayern-Abwehr zur­zeit ziem­lich lang­same daher­kommt, ist nicht Flicks Schuld, son­dern ein Pro­blem der Kader­pla­nung respek­tive der Ver­letz­ten­mi­sere.

Oliver Batista Meier, Sarpreet Singh, Zirkzee, Lars Lukas Mai – alle im Kader

King­sley Coman wird bis auf Wei­teres fehlen. Für das Spiel gegen Werder Bremen fällt auch Corentin Tolisso aus, Javier Mar­tinez ist nach seiner unge­stümen 2:1‑Vorlage von Mön­chen­glad­bach gesperrt, und ein paar pro­mi­nente Lang­zeit­ver­letzte gibt es bekannt­lich auch. Flick nennt aktuell einen Spieler wie Alphonso Davies, 19 Jahre und seit andert­halb Monaten Stamm­spieler, eine Lebens­ver­si­che­rung“ für die Ver­tei­di­gung. Oliver Batista Meier, Sarpreet Singh, Zirkzee und Lars Lukas Mai werden im Kader stehen.

Natür­lich ist es so, dass auch der sym­pa­thi­sche Hansi irgend­wann am Erfolg gemessen werden wird. Letzt­lich wird alles davon abhängen, welche Trainer-Vor­stel­lung die Bosse haben und ob sie diesen Trainer dann auch bekommen. Zwei­tens, ob sie den Wunsch­trainer schon im Winter oder erst im Sommer bekommen. Flick kann aktuell viel­leicht noch beein­flussen, wie hoch die Latte für seinen Nach­folger gelegt wird. Doch er hat dafür nicht viel Zeit: Sollten es die Bayern schaffen, ein echtes Trainer-Schwer­ge­wicht zu ver­pflichten, werden sie bei diesem schon bald im Wort stehen. Und ab diesem Zeit­punkt ist es egal, ob Flick Bun­des­liga-Zwölfter wird oder das Triple holt, dann ist spä­tes­tens im Sommer 2020 Schluss. Bis dahin wird er den Chef­trainer-Alltag genießen, so lange es geht. Schwer vor­stellbar, dass er danach wieder als Co-Trainer arbeiten wird.