Die Teilnehmer der Relegation stehen fest: Union Berlin trifft auf den VfB Stuttgart. Hier kommen fünf Dinge, die man vor den beiden Spielen wissen muss.
3. Der VfB Stuttgart: Passender oder unpassender Gegner?
Mit 28 gesammelten Punkten hat sich der VfB Stuttgart in dieser Saison kaum mit Ruhm bekleckert. Unter Interimstrainer Nico Willig zeigen die Stuttgarter jedoch ein ganz anderes Gesicht als unter dessen Vorgängern Markus Weinzierl und Tayfun Korkut. Aggressiv, schnell, dynamisch: So präsentierte sich die Mannschaft zuletzt.
Willig fordert von seinen Spielern, den Gegner zu jagen und aggressiv zu pressen. Dazu nutzten sie zuletzt ebenfalls eine Rautenformation, die defensiv jedoch meist zu einem 4−4−1−1 wird. Stuttgart geht noch aggressiver zu Werke als der Relegationsgegner aus Berlin. Willig war aber auch bestrebt, den eigenen Spielaufbau zu verbessern und weniger abhängig zu machen von den Außen.
Im Kern treffen in der Relegation jedoch zwei Mannschaften aufeinander, die es bevorzugen, wenn der Gegner das Heft des Handels in die Hand nimmt. Die Frage, die sich stellt: Welches Team wird das eigene Konterspiel durchbringen können?
4. Das entscheidende Duell steigt im Mittelfeld
Union kann mit dem Vorteil punkten, dass sie über ein recht spiel- und zugleich zweikampfstarkes Zentrum verfügen. Das war in dieser Saison die Schwachstelle der Stuttgarter. Doch die Rückkehr des dauerverletzten Daniel Didavi als Zehner sorgte zuletzt für einen deutlichen Kreativitätszuwachs im Stuttgarter Spiel.
Kann Unions Routinier Manuel Schmiedebach den Stuttgarter Spielmacher stoppen? Wie verhält sich das zentrumslastige Mittelfeld der Berliner, wenn Didavi auf die Flügel ausweicht? Im Zentrum könnte sich die Relegation entscheiden.
5. Die Stärke nach Standards spricht für Union
Ein gewichtiger Faktor für die starke Saison der Berliner sind ihre Standards. 16 Treffer erzielten sie nach ruhenden Bällen, nur der 1. FC Köln war in diesem Bereich erfolgreicher. Selbst ließen die Berliner nur acht Standard-Gegentore zu. Die Stuttgarter sind zwar nicht besonders anfällig gegen Standards; sie ließen zehn Treffer zu. Doch offensiv gehören sie mit acht Toren nach ruhenden Bällen zu den ungefährlichsten Bundesliga-Teams, was Ecken und Freistöße betrifft.
Standards können das entscheidende Mittel sein für Union, um den ersten Bundesliga-Aufstieg der Geschichte zu erreichen. Es ist ihre letzte Chance in einer an Chancen wahrlich nicht armen Saison. Ansonsten wird sich Suleiman Abdullahi auch noch länger darüber grämen müssen, in der 95. Minute gegen den VfL Bochum nicht getroffen zu haben.