Was gehört zu einem richtigen Tag der Arbeit? Richtig, ein Loblied auf den Arbeitskampf! Und weil der Fußball in jeder Lebenslage ein Trendsetter ist, kommen hier zehn prominente Vorbilder.
1.
„Warum das immer bei Caiuby so ist, ist eine gute Frage“, sagte dessen Berater, nachdem die Wintervorbereitung des FC Augsburg schon ohne den Brasilianer ablief und auch die Bundesliga-Rückrunde ohne Caiubys Beteiligung zwei Spieltage alt war. Der Mittelfeldspieler weilte währenddessen in der Heimat. Es sei Zeit für ihn, zurückzukehren, sagte er, die Copa Libertadores zu gewinnen, sowas eben. Auch im Sommer hatte er seinen Urlaub schon eigenmächtig verlängert. FCA-Manager Stefan Reuter kündigte an, er wolle ein klärendes Gespräch führen, sobald Caiuby wieder in Deutschland sei. Der machte nach seiner Rückkehr allerdings lieber in einer Augsburger Disco einen drauf. Der verdiente Lohn für den dritten Wodka‑E und so viel Stunk: Freistellung – also ein erfolgreicher Arbeitskampf.
2.
Überhaupt bekommen die meisten streikenden Profis dann doch ihren Willen. Nicht anders bei Pierre-Emerick Aubameyang. Als der Gabuner den BVB verlassen wollte, schwänzte er zwar nicht die Wintervorbereitung, wohl aber eine Mannschaftssitzung und kam mehrfach zu spät zum Training. Resultat: Suspendierung, anschließender Wechsel zum FC Arsenal und mediale Geißelung. Die dürfte jemandem, dessen goldener Lamborghini einst das Kennzeichen „DO PE 97“ trug, aber einigermaßen egal sein. Übrigens: Als Peter Stöger ihn auch für das zweite Spiel im Jahr 2018 streicht, geht Aubameyang lieber in der Soccer-Halle kicken. Sein Outfit dabei: ein Trikot von Ousmane Dembélé.
3.
Womit wir beim nächsten Spezialisten angekommen wären. Dembélé ging im Sommer 2017 noch einen Schritt weiter als sein Ex-Kollege. Statt mit heruntergezogenen Mundwinkeln lustlos über den Platz zu traben, kam er einfach gar nicht mehr zum Training. Der Franzose wollte nämlich lieber beim FC Barcelona trainieren – und spielen. Dembélé bekam seinen Willen, der BVB 105 Millionen Euro. Später fragte er: „Was hätte ich denn machen sollen?“ Krasse Idee: Vielleicht seinen Vertrag einhalten – aber was wissen wir schon.
4.
Der Vorstandschef eines sächsischen, nicht namentlich genannten Tochterunternehmens eines bekannten Brauseherstellers aus Fuschl am See, Oliver M., hätte Dembélé wohl nicht seinen Willen gegeben. Er gab bekannt: „Falls sich ein Spieler bei uns aus dem Vertrag streiken wollte, würden wir sicherlich hart durchgreifen. Ihn würden wir knallhart auf die Tribüne setzen. Auch wenn es sportlich weh tut. Aber dann verkaufe ich lieber ein Tribünen-Ticket weniger.“ Wenn die Selbstlüge bei Red Bull nicht so traurig wäre, könnte man glatt darüber lachen.
5.
Alternativ kann man sich als Profi natürlich auch einfach freiwillig auf die Tribüne setzen, gerade als gut bezahlter. Erst recht, wenn die Bezahlung so gut ist, dass der Schatzmeister des eigenen Vereins einen als „bestbezahlter deutscher Golfprofi nach Bernhard Langer“ bezeichnet. So geschehen bei Thomas Berthold, der nach Meinungsverschiedenheiten mit Trainer Erich Ribbeck auf dem Trainingsplatz nicht mehr gern gesehen war.