In der Frauenliga Nordamerikas wird ab 2022 ein Team aus Los Angeles an den Start gehen. Das Projekt „Angel City“ ist von Hollywoodstars und mehr als einem Dutzend ehemaliger Nationalspielerinnen ins Leben gerufen worden. Was steckt hinter dem Engagement?
Die Investorin Kara Nortman stammt aus einer sportlichen Familie und begeisterte sich schon früh für den amerikanischen Frauenfußball. Die Oscarpreisträgerin Natalie Portman ist überzeugte Feministin und tritt für Tierrechte ein. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung trafen die beiden aufeinander und kamen ins Gespräch über Fußball. Gemeinsam setzen sich Nortman und Portman seither für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ein. Außerdem entwickelten sie die Vision, einen neuen Frauenfußballklub zu gründen. „Natalie schrieb mir drei Nachrichten, jeweils nur einen Satz: ‚Lass uns ein Team nach L.A. bringen“, sagt Nortman der New York Times.
Am vergangenen Dienstag gab die National Women’s Soccer League (NWSL) bekannt, im Frühjahr 2022 mit einer Mannschaft aus Los Angeles an den Start zu gehen. „Ich bin begeistert, Teil des Projekts zu sein“, sagt Portman. Und weil es im Fußball darum geht, breit aufgestellt zu sein, suchten sich die vier Gründer Nortman, Portman und die Medienunternehmer Julie Uhrman und Alex Ohanian namhafte Unterstützung. „Angel City“ war geboren.
Die Investorengruppe, die eine Frauenfußballmannschaft nach Los Angeles bringen will, ist ein elitäres Konglomerat aus erfolgreichen Frauen (und wenigen Männern). Es setzt sich zusammen aus Hollywood-Stars wie Eva Longoria, America Ferrera oder Jennifer Garner, ehemaligen Fußballprofis wie Abby Wambach, Mia Hamm oder Julie Foudy und Unternehmern wie Julia Uhrman oder Alex Ohanian, dem Reddit-Mitbegründer und Mann von Serena Williams, die ebenso wie die gemeinsame Tochter Olympia als Investorin auftritt. „Als jemand, der mit meiner zweijährigen Tochter Stunden damit verbringt, gegen einen Fußball zu treten, möchte ich, dass sie bei dieser Revolution in der ersten Reihe sitzt“, sagt Ohanian. Und es ist nicht weniger als echte Veränderung, was Angel City bewirken soll.
Ohanian wird zwar als führender Kopf der Investorengruppe dienen, Julie Uhrman aber ist Präsidentin des Women’s Football Club Angel City, wie der vorübergehende Name lautet. Bis Ende des Jahres soll dann der Name des Teams, das 2022 sein erstes Pflichtspiel absolvieren wird, feststehen. Schon jetzt besticht das Projekt der diversen Investorengruppe mit innovativen Ideen.
Der Weg, den das Franchise einschlägt, ist kein traditioneller. Die Eigentümerinnen und Eigentümer haben erst eine Vision entwickelt, bevor sie überhaupt auf die Liga zugegangen sind. Diese sei von Anfang an klar gewesen, sagt Uhrman: „Champions auf und neben dem Platz.“