Europas Ligen sind auf der Zielgeraden. Während die Messe mancherorts schon gelesen ist, darf woanders geträumt werden. Aber wo ist es noch richtig spannend?
Mit sagenhaften 28 Punkten Vorsprung sicherten sich die Berner Young Boys den Meistertitel – zum vierten Mal in Folge. Serienmeisterschaften haben bei den Eidgenossen Tradition – vor der Berner Dominanz hieß der Meister achtmal in Folge FC Basel.
Mittelfeldspieler Ahmed Hassan entzündet ein Freudenfeuer: Rekordmeister Olympiakos triumphiert mit 24 Punkten Vorsprung vor PAOK und Aris Saloniki.
Not macht Fans erfinderisch, wenn man das Meisterstück mit eigenen Augen sehen will. Mit 16 Punkten Vorsprung ist Slavia Prag vorne, dahinter kämpfen der FK Jablonec und die Stadtrivalen von Sparta um das Ticket für die Champions-League-Qualifikation.
Auch in der Ukraine ist das Rennen entschieden. Dynamo Kiew holt den Titel, Shakhtar Donezk muss dahinter noch um die Champions-League-Qualifikation bangen.
Mit einem 1:0‑Sieg bei Vojvodina Novi Sad
machte das Team von Dejan Stankovic am Donnerstag die 30. Meisterschaft von Roter Stern Belgrad klar.
Ajax könnte bereits Sonntag zuhause gegen den FC Emmen den 35. Meistertitel festmachen und die theoretische Chance für PSV Eindhoven zunichte machen.
In Bulgarien sieht die Sache noch etwas machbarer aus. Ludogorets Razgrad verteidigt die Tabellenspitze emsig vor Lokomotiv Plovdiv.
In Bella Italia ist auch noch theoretisch einiges möglich. Inter grüßt von der Tabellenspitze, dahinter folgt Atalanta Bergamo. Darauf erstmal ‚nen Schluck aus der Pulle.
Die Citizens stehen fünf Punkte vor dem Stadtrivalen United. Bestplatziertes Team, das nicht in die Super League abhauen wollte ist Leicester City auf Platz drei.
Der FC Brügge führt auch in der Finalrunde die Tabelle an und ist auf dem Weg zum 17. Meistertitel. Didier Lamkel Zé und Royal Antwerpen fordern die Brügger aber noch zweimal zum direkten Duell heraus.
Zenit St. Petersburg grüßt weiterhin von der Tabellenspitze. Sonntag kommt es zum direkten Duell mit Verfolger Lokomotive. Hier im Bild: Der prallgefüllt Zenit-Block vor zwei Wochen in Sochi.
Auch der Rekordmeister SK Rapid Wien hat noch einiges aufzuholen, wenn man den Bullen aus Wals-Siezenheim nicht die 15. Meisterschaften gewinnen lassen will.
Spannend wird es auch in Portugal. Sporting Lissabons Vorsprung auf den FC Porto ist komfortabel, aber in trockenen Tüchern ist dort noch nichts.
Die Bayern stehen weiterhin vor den Verfolgern aus Leipzig. Ob da noch was geht für den Brauseclub? In Mönchengladbach und Frankfurt hat man bereits gesehen, dass ein verkündeter Trainerabgang für viel Wirbel sorgen kann.
Besiktas steht vor Fenerbahce und Mesut Özil, der in einer Pressekonferenz angekündigt hat, nie wieder in der Bundesliga zu spielen.
Dinamo Zagreb verteidigt weiterhin den Platz an der Sonne und hat gegenüber dem NK Osijek den Vorteil, noch ein Spiel mehr austragen zu dürfen.
In der Finalrunde hat Omonia Nikosia weiterhin die Nase vorn. Ernest Asante bemüht göttlichen Beistand, denn in Schlagdistanz wartet Apollon Limassol auf einen Ausrutscher des Tabellenführers.
Auch im heiligen Land ist noch alles offen. Dort steht Maccabi Haifa hauchdünn vor den Namensvettern aus Tel Aviv. Die Chancen stehen ebenfalls nicht schlecht, dass die Meisterschaft vor vollen Rängen gefeiert werden darf.
In Spanien wird die Meisterschaft noch verdammt spannend. Hinter Atletico, wo schon fleißig die Jubelposen „Hasenohren“ und „Metal-Gabel“ geprobt werden, warten Real Madrid und der FC Barcelona, auch der FC Sevilla auf Platz vier darf sich mit drei Punkten Rückstand noch Hoffnungen machen.
Der Nachfolgeclub von Steaua Bukarest, der FCSB, verteidigt weiterhin die Tabellenführung vor den Eisenbahnern von CFR Cluj. Constantin Pantiru träumt schon von Reisen durch Europa.
Im nördlichen Nachbarland ist noch alles möglich. In den Play-offs steht der FC Midtjylland nur knapp vor den Verfolgern von Brøndby IF.
In Frankreich ist die Situation spannend wie lange nicht mehr. OSC Lille steht weiterhin vor PSG, nur einen Punkt dahinter lauern Niko Kovac und AS Monaco.