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Für die Fans von sieb­zehn Bun­des­liga-Klubs gibt es wenig Anstren­gen­deres als eine Krise bei den Bayern. Jede Vor­be­richt­erstat­tung, jede Talk­show, jede Sport-Web­seite kennt nur noch ein Thema: Bayern Mün­chen. Für den nor­malen Fan klingen solche Kri­sen­ge­spräche immer so, als würde sich ein Mil­lionär dar­über auf­regen, dass in seinem fünften Bade­zimmer das Wasser aus­ge­fallen ist. Solche Pro­bleme hätte man auch gerne.

Nun können Fans auf­atmen: Spä­tes­tens nach dem 3:0 über Schalke ist die Bayern-Krise offi­ziell beendet. Wir wollen trotzdem einmal näher auf die Partie schauen. Wie hat Carlo Ance­lotti seine Bayern wieder in die Spur gebracht? Was hat Dome­nico Tedesco mit seinen Schal­kern vor? Und war der 3:0‑Sieg über­haupt so über­zeu­gend, wie er auf dem Papier klingt? Fünf Thesen zum Spiel.

1. Schalke hat ein neues System
Nach fünf Spiel­tagen wird immer deut­li­cher, in welche Rich­tung Tedesco seine Mann­schaft ent­wi­ckeln will. Er hat seinem Team ein 3 – 4‑3-System ver­ordnet. Die beiden Außen­stürmer agieren dabei sehr zen­tral, wodurch häufig drei Stürmer vorne auf einer Linie agieren. Gegen die Bayern agierten die Außen­stürmer aber pas­siver. Sie standen auf einer Höhe mit der Dop­pel­sechs, wodurch ein defen­sives 5−4−1 ent­stand.

Schalke fokus­siert sich dabei auf die Defen­sive, ohne dabei aber aus­schließ­lich passiv zu agieren: Die Stürmer rücken bei geg­ne­ri­schen Abstößen weit nach vorne, atta­ckieren den Gegner mit einem aggres­siven Pres­sing. Erst wenn die erste Linie über­spielt wurde, zieht Schalke sich weiter zurück. Sie halten ihre Defen­siv­po­si­tionen dabei gut. Die Mischung aus 3−4−3 und 5−4−1 ver­eint Aggres­si­vität im geg­ne­ri­schen Drittel mit totaler Kom­pakt­heit in der eigenen Hälfte.

2. Die Bayern haben ein neues System
Carlo Ance­lotti hat als Trainer den Ruf, Taktik zu ver­nach­läs­sigen und sich auf die indi­vi­du­elle Klasse seiner Spieler zu fokus­sieren. Ganz so ein­fach ist es jedoch nicht. Eigent­lich lässt er am liebsten ein 4 – 3‑3-System spielen. Damit gewann er in Madrid die Cham­pions League, auch in den wich­tigen Bayern-Spielen kam meist ein 4−3−3 zum Ein­satz.

Zu Beginn der Saison hat es aller­dings nicht funk­tio­niert. Zu viel Ball­be­sitz, zu wenig Prä­senz im offen­siven Mit­tel­feld – das waren die Haupt­pro­bleme. Mitt­ler­weile ist er auf ein 4−2−3−1 umge­schwenkt. Das ist quasi das natür­liche Bayern-System, immerhin spielen sie es seit den Zeiten von 4−2−3−1. Mit echtem Zehner und zen­tra­leren Außen­stür­mern funk­tio­niert das Bayern-Spiel wieder besser. Die Bayern gelangen öfter ins offen­sive Mit­tel­feld.