Eintracht Frankfurt steht im Finale der Europa League. Unter anderem, weil Almamy Toure zum neuen Michaels Phelps wurde und Rafael Borré Hunger auf mehr machte. Konnte sich am Spiel nicht satt sehen: die Einzelkritik.
Ansgar Knauff
Wer glaubte, dass sich seine Hinspiel-Performance nicht toppen lassen würde, wurde gestern eines besseren belehrt. Hätte man sich gestern als Zuschauer nur auf Knauff und sein Hin-und-Her-Geflitze konzentriert, man müsste wohl heute einen Termin beim Orthopäden vereinbaren, um den strapazierten Nacken behandeln zu lassen. Noch strapazierter dürften nur die Nerven von Aki Watzke auf der Tribüne gewesen sein, der sich erneut gefragt haben wird, wie zur Hölle man diesen Kerl bloß verleihen konnte.
Jens-Petter Hauge
Kam für den verletzten Lindström in die Partie und machte ein Riesen-Spiel. Ging schier unendliche Wege, bot sich immer wieder an und verbreitete Spielfreude. Im ersten Durchgang mit einem derart feinen Hackenpass, dass selbst den englischen Lads auf der Tribüne ein anerkennendes „Holy Shit“ rausgerutscht sein dürfte.
Daichi Kamada
Machte es gestern wie ein Lehrer, der in der Woche vor den Sommerferien nur noch den Fernsehwagen in die Klasse schiebt: nahm sich etwas zurück. Für seine Leistungen im bisherigen Schuljahr… ähhh in der bisherigen Europa-League-Saison erhält er für uns dennoch die Note 1.
Rafael Borré
Wurde gestern mal wieder zur Ein-Mann-Büffelherde. Ackerte unheimlich viel und nervte die Abwehr immer wieder aufs Neue. Bei seinem Tor dann wie wir, wenn wir ausnahmsweise genau dann ans Buffet kommen, wenn die Pommes aufgefüllt werden: stand genau richtig. Um im Bild zu bleiben: Seine Leistung machte Hunger auf mehr.
Almamy Touré
Wurde nach der Hinteregger-Verletzung früh ins kalte Wasser geworfen. Schwamm allerdings in der Folge so erfolgreich und lässig, dass Michael Phelps vor Neid erblassen würde. Und sogar so gut, dass wir hiermit eine 11FREUNDE-Petition ins Leben rufen, dass auf jedem Boot von Nun an die Schwimmwesten durch Almamy Touré ersetzt werden.
Kristian Jakic
Ersetzte im Lauf der zweiten Halbzeit Rode und wurde für seine Gegenspieler sofort wie eine Zugfahrt mit einem Junggesellenabschied: unangenehm.
Gonzalo Paciencia und Ajdin Hrustic
Kamen in der Schlussphase in die Partie und halfen dabei, den Sieg über die Zeit zu bringen. Das taten sie allerdings erfolgreich.
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