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Seite 3: 2008: Ein kleiner Zar und der Joker

EM 2008: Andrey Arshavin (Russ­land)
Was spielen die Russen in den letzten Jahren für lang­wei­ligen Ergebnis-Fuß­ball. Ohne Gla­mour, ohne Esprit, ohne Alles. Kein Ver­gleich zur EM 2008: mit offen­sivem Hurra-Fuß­ball ging es in Öster­reich und der Schweiz bis ins Halb­fi­nale. Wer sich nicht erin­nert, der frage höf­lich in Hol­land nach.

Haupt­ver­ant­wort­lich für den Spaß­fuß­ball damals: Andrey Arshavin. Tech­nisch eine Augen­weide, mit Zug zum Tor, dazu effektiv und aus­ge­bufft. Wenn es neben dem Gesichts­aus­druck von Michael Bal­lack beim Öster­reich-Frei­stoß einen Star der EM gab, dann Arshavin.

Zwar hatte er schon im Jahr davor mit Zenit St. Peters­burg den Uefa-Pokal auf­ge­mischt, doch erst der Auf­tritt bei der EM machte aus ihm auch inter­na­tional den kleinen Zar und das wohl größte Offensiv-Ver­spre­chen auf dem Trans­fer­markt. Im Winter nach der EM schlug Arsenal zu, die ver­meint­liche Traum-Ehe war per­fekt. Nach einer gelun­genen Halb­serie samt Vier-Tore-Gala gegen Liver­pool schlich sich dann aber bei Arshavin der Schlen­drian ein. Zu inkon­stant, oft zu ver­schnör­kelt, für einen Star in der Pre­mier League am Ende zu wenig. Nach vier­ein­halb Jahren ging es für den Flü­gel­stürmer zurück nach St. Peters­burg, mitt­ler­weile spielt er in Kasach­stan für Kairat Almaty.

EM 2008: Semih Sen­türk (Türkei)
Semih Sen­türk war vor der Euro­pa­meis­ter­schaft allen­falls Insi­dern ein Begriff. Erst ein halbes Jahr vor Tur­nier­start debü­tiert, war er im Team von Fatih Terim ledig­lich als Joker vor­ge­sehen. Doch in seinen Kurz­ein­sätzen über­zeugte der Stürmer von Fener­bahce und traf gegen die Schweiz. Sein größter Auf­tritt folgte im Vier­tel­fi­nale gegen Kroa­tien. Nach einem zähen 0:0 ging Kroa­tien in der 119. Minute in Füh­rung, für die Türkei schien das Tur­nier beendet zu sein. Doch Sen­türk, der Teu­fels­kerl, glich nach Abschlag von Rüstü tat­säch­lich mit dem Schluss­pfiff noch aus. Die Türkei zog ins Halb­fi­nale ein weiter und Sen­türk war auf einmal ein Star.

Auch bei der Halb­final-Nie­der­lage gegen Deutsch­land traf Sen­türk, danach jagte ihn angeb­lich die halbe Bun­des­liga. Doch Sen­türk blieb in der Türkei und ließ seine Kar­riere ver­sanden. Nach durch­wach­senen Jahren spielt der 33-Jäh­rige in der Natio­nal­mann­schaft längst keine Rolle mehr, ein wei­teres Tur­nier spielte der EM-Held von 2008 nicht.