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Seite 2: Wie eine DVD Iniesta zum Weltmeister machte

Wayne Rooney, WM 2006 in Deutsch­land, Mit­tel­fuß­bruch

Wieder eine eng­li­sche WM-Hoff­nung, wieder ein Mit­tel­fuß­bruch. Wei­ter­spielen“, signa­li­sierte der lei­tende Schieds­richter mit einer läs­sigen Wink­be­we­gung, nachdem Chelsea-Ver­tei­diger Paulo Fer­reira Wayne Rooney von hinten auf die Füße gestiegen war. Für Rooney ging es aller­dings nicht weiter, der Fuß war hin­über. Sechs Wochen vor der WM.

Sven-Göran Eriksson packte Rooney trotzdem ins eng­li­sche Auf­gebot. Wenn ein Abwehr­spieler sich ver­letzt, finde ich eben einen neuen. Aber finde ich einen neuen Wayne Rooney?“, begrün­dete der Schwede die Nomi­nie­rung seines Sturm­ju­wels. Rooney griff im zweiten Grup­pen­spiel erst­mals ins Tur­nier­ge­schehen ein. Seine WM-Bilanz: Null Tore, null Vor­lagen, ein Platz­ver­weis im Ach­tel­fi­nale gegen Por­tugal. Eng­land schied aus.



Andrés Iniesta, WM 2010 in Süd­afrika, Mus­kel­fa­ser­riss

Auf mick­rige vier Minuten Ein­satz­zeit kam Andrés Iniesta beim FC Bar­ce­lona im Sai­son­end­spurt, bevor er zur spa­ni­schen Natio­nal­mann­schaft ging. Seit über einem Jahr labo­rierte er bereits an einer Ober­schen­kel­ver­let­zung, die immer wieder auf­brach. Zuletzt wäh­rend einer Tor­schuss­übung wenige Tage vor dem Cham­pions-League-Halb­fi­nale gegen Inter Mai­land im April 2010. Trä­nen­über­strömt hum­pelte Spa­niens Mit­tel­feld­genie vom Trai­nings­ge­lände.

Im Flieger nach Süd­afrika haderte Iniesta mit sich und seinem Körper. Dann legte er eine DVD ein, die ihm Emili Ricart, Phy­sio­the­ra­peut beim FC Bar­ce­lona, mit­ge­geben hatte. Fer­nando Alonso, Rafael Nadal, Iniesta selbst: Der Film zeigte einen Zusam­men­schnitt von Nie­der­schlägen und Höhe­punkten spa­ni­scher Sport­größen. Ob es nun wirk­lich an der Self­made-DVD eines Phy­sio­the­ra­peuten lag, ist unklar. Klar ist: Iniesta spielte in Süd­afrika das Tur­nier seines Lebens und erzielte im WM-Finale gegen die Nie­der­lande das Siegtor.



Roger Milla, WM 1990 in Ita­lien, Ruhe­stand

Als der Kame­runer Roger Milla vom Prä­si­denten gefragt wurde, ob er nicht Lust hätte, bei der Welt­meis­ter­schaft mit­zu­spielen, war der Stürmer im Ruhe­stand zunächst skep­tisch. Ich hätte nicht gedacht, dass meine Beine mit­ma­chen würden“, äußerte sich der damals 38-Jäh­rige später. Milla brachte sich den­noch bei Sporting Toulon still und heim­lich in Tur­nier­form.

Seine Beine hielten durch und wäre Milla nicht so ver­dammt alt gewesen, hätte der Kame­runer die Ent­de­ckung der WM sein können. Mit einem Dop­pel­pack in der Grup­pen­phase gegen Rumä­nien und einem wei­teren im Ach­tel­fi­nale gegen Kolum­bien schoss der Stürmer die unbe­zähm­baren Löwen“ bis ins Vier­tel­fi­nale. Dort schei­terte Kamerun in der Ver­län­ge­rung auf dra­ma­ti­sche Weise an den Eng­län­dern. Weiter kam bisher kein afri­ka­ni­sches Team bei einer Welt­meis­ter­schaft.