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Seite 2: Halt dich an deiner Liebe fest

Ganz im Gegen­teil: Nie hat sich der Gen­tleman etwas anmerken lassen. Keine bis­sigen Inter­views, keine Trai­nings­ver­wei­ge­rungen, nur gele­gent­liche Gala­vor­stel­lungen, wenn er dann doch mal ein­ge­setzt wurde. So wie zuletzt im FA-Cup gegen Wigan Ath­letic, als er erst auf den Afro von Marouane Fel­laini flankte und kurz vor Schluss per Fall­rück­zieher zum 4:0 traf. Gefeiert vom Old Traf­ford, der auf­ge­bran­dende und nicht enden wol­lende Jubel als seine letzte per­sön­liche Tro­phäe.

Halt dich an deiner Liebe fest!

Als Ver­sto­ßener hielt Schwein­steiger an seiner Liebe fest. Fei­erte medial jeden Trai­ningstag, in dem er sich auf­op­fe­rungs­voll für ein paar Ein­satz­mi­nuten emp­fahl. Gra­tu­lierte freu­de­strah­lend seinen Team­kol­legen beim Kabi­nen­be­such nach gewonnen Spielen. Genoss jede Fahrt im Teambus. Der Natio­nal­held wollte ein­fach nur wieder mit­spielen! – Und hat kein Spiel mehr gemacht.

Des­halb wird Bas­tian Schwein­steiger in dieser Woche zum MLS-Klub Chi­cago Fire wech­seln. In eine auf­stre­bende Liga, die besser ist als ihr Ruf. In der Spieler wie David Beckham, Thierry Henry und Steven Ger­rard bereits ihre Kar­riere aus­klingen und sich von den Fans feiern ließen. Die letzte per­sön­liche Tro­phäe alternder Legenden.

Tri­kot­tausch mit Pirlo

Was wird ihn in Chi­cago erwarten? Bei einem Klub, dessen bekann­teste ehe­ma­lige Spieler Arne Fried­rich und Paulo Wan­chope waren. Der am dritten Spieltag auf dem siebten Tabel­len­platz der Eas­tern Con­fe­rence steht und gerade ein 0:4 gegen Liga­neu­ling Atlanta United hin­nahm. Der eine Riva­lität mit dem FC Dallas pflegt. Und mit Veljko Paun­ovic einen Trainer hat, der nur sieben Jahre älter ist als sein neuer Super­star Bas­tian Schwein­steiger.

Bes­ten­falls wird Schwein­steiger, gezeichnet von einer offenen Wunde im Gesicht, nach dem Playoff-Finale zu einer Ehren­tri­büne traben. Vorher hat er eine Liga in Staunen ver­setzt, noch einmal Tri­kots mit Andrea Pirlo und Kaka getauscht, sich noch einmal auf­ge­rafft.

Genieß es!

Schlech­tes­ten­sfalls wird er ein sport­lich unbe­deu­tendes Kar­rie­re­ende im sport­be­geis­terten Landes der Welt genießen. Seinen Sport­wagen unbe­scholten vor dem Cloud Gate abstellen und Nach­mit­tage in Chi­cago genießen. Viel­leicht lässt er sich als Prä­si­dent­schafts­kan­didat auf­stellen.

Oder er spielt ein­fach nur Fuß­ball. Zu wün­schen wäre es ihm.