Weil Robert Lewandowski lieber Cristiano Ronaldo statt Manuel Neuer zum Weltfußballer wählte, war Matthias Sammer mal wieder unzufrieden. Worüber sich Sammer 2015 noch beschweren wird, zeigt unser Kalender.
Januar
Das Wintertrainingslager des FC Bayern verläuft ohne größere Zwischenfälle. In Testspielen werden nacheinander Real Madrid, der FC Barcelona, eine Weltauswahl und erneut Real Madrid (diesmal mit 13 Feldspielern) klar besiegt. Arjen Robben gelingen 15, Franck Ribery allerdings nur 14 Tore. Grund genug für Sammer, den schwächelnden Franzosen in einer eigens einberufenen Pressekonferenz an die Wand zu nageln. „Franck muss selber wissen, ob er mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 17 Kilometern pro Spiel noch Stammkraft sein darf. Ich habe außerdem mit Bedauern festgestellt, dass er seinen schwarzen Gürtel in Karate nicht wie abgesprochen in zwei Wochen erreicht hat. Dieses Verhalten ist absolut nicht akzeptabel, geradezu kopflos.“
Februar
In München fällt über Nacht Schnee. Sammer ist außer sich vor Wut und kündigt Konsequenzen an.
März
Bereits am ersten März-Wochenende fährt der FC Bayern die Meisterschaft ein. Ein Grund zur Freude? Wohl kaum. Sammer erregt sich zunächst darüber, dass der Titel nicht wie geplant schon in der Hinrunde eingefahren wurde, kritisiert dann den FC Bayern, dass der Klub mit seiner Dominanz die Spannung in der Bundesliga zerstöre, ehe er feststellt, dass er Angestellter des FC Bayern ist und sich selbst einen Denkzettel verpasst, indem er sein Spiegelbild zu einer Rekordstrafe verdonnert.
April
Der Frühling ist da. Matthias Sammer tobt und veröffentlicht auf seiner Homepage www.unzufrieden.org eine Top Ten der hassenswertesten Dinge des Frühlings:
1.) Sonne
2.) Steigende Temperaturen
3.) Hübsche Frauen
4.) Hübsche Kleidung von hübschen Frauen
5.) Lachen
6.) Freizeit
7.) Das Leben genießen
8.) Im Park spielende Hundewelpen
9.) Im Park spielende Koala-Welpen
10.) Frische Luft
Mai
Einen Monat lang kommt Matthias Sammer nicht aus seinem Büro. Dann veröffentlicht er eine Pressemitteilung, in der ausgiebig erklärt, dass er noch nie mit einem Mai zufrieden war und deshalb unter Protest in seinem Büro bleibe, ehe dieser „kopflose“ (Zitat: Sammer) Monat beendet sei.
Juni
Die Bayern gewinnen die Champions League mit 5:1 gegen Real Madrid. Vom späten Gegentor in der 93. Minute dermaßen genervt, boykottiert Sammer die Pokalübergabe und hetzt in einem „Sportbild“-Kommentar gegen den vierfachen Torschützen Arjen Robben.
Juli
Sommerpause. Sammers Frau weiß, was ihr Gatte jetzt gebrauchen kann, mietet ihm ein Reihenhaus in Erkenschwick, legt ein Kissen auf die Fensterbank und schickt spielende Kleinkinder, Männer mit Laubbläsern und den Frühling auf die Straße. Sammer ist in seinem Element. Erschöpft, aber das erste Mal in diesem Jahr glücklich, fällt er in einen unruhigen Schlaf.
August
Rekordhitze in Deutschland. Weil er mit Temperaturen von 35 Grad nicht zufrieden ist, bezieht Sammer sein neues Büro demonstrativ in der klubeigenen Sauna.
September
Obwohl Pep Guardiola für insgesamt nur drei Millionen Euro Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und die Söhne der beiden Superstars nach München gelotst hat, arbeitet Sammer hartnäckig am Rauswurf des Trainers. Begründung: Zlatan Ibrahimovic möchte erst zur Winterpause zu den Bayern kommen. Für Perfektionist Sammer ein schwerwiegendes Vergehen des spanischen Coaches.
Oktober
Das Jahr geht Matthias Sammer einfach nicht schnell genug vorbei. Seine Ein-Mann-Demo vor der Berliner Weltzeit-Uhr bleibt ohne nachhaltigen Erfolg.
November
Eine ungewöhnliche Kältefront hat Deutschland fest im Griff. Sammer erscheint demonstrativ im Unterhemd zu den Trainingseinheiten und erzählt jedem Spieler im Einzelgespräch seinen Lieblingswitz: „Ein deutscher Sportdirektor friert nicht, er zittert nur vor Wut, dass es nicht kälter ist!“
Dezember
Ein „kopfloses Jahr“ (Zitat: Sammer) geht vorbei. Weil ihm die Geschenke nicht perfekt genug sind, schlägt Matthias Sammer den Weihnachtsmann zusammen und kürzt das Gehalt des Tannenbaums. Pünktlich um 23.59 Uhr feiert Sammer Neujahr.