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Der Rück­tritt von Rein­hard Grindel hatte sich bereits ange­deutet. Auch in Dort­mund, wo am Mon­tag­abend im Fuß­ball-Museum die Hall Of Fame eröffnet wurde. In der jene Fuß­baller gewür­digt werden, die es nach Mei­nung eines eli­tären Sport­jour­na­listen-Zir­kels am meisten ver­dienen. So reisten die See­lers und Becken­bauers, die Net­zers und Breit­ners in die Stadt des Tabel­len­füh­rers und ließen sich ehren für ver­gan­gene Meriten. Das Tuschel-Thema Nummer eins aber war die Dis­kus­sion um einen mög­li­chen Nach­folger von Rein­hard Grindel. 

Es mag Zufall sein, optisch ohne Witz ist es nicht. Als Philipp Lahm über den roten Tep­pich läuft als Rentner-Stern-des-Südens, als DFB-Legende und EM-Bot­schafter kommen zeit­gleich Han­ne­lore und Heino um die Ecke. Letz­terer lässt sich nicht lange um ein Inter­view bitten, ant­wortet bereits bevor Fragen kommen, wäh­rend sich noch viele fragen, was es Heino über­haupt zu fragen gibt an einem Abend im Zei­chen von Fuß­ball-Legenden. Damit kommt der maß­ge­schnei­derte Philipp Lahm ins Spiel und gran­telt gries­grämig, als es grin­delt“ sei­tens der Repor­t­erschar. Auf die Frage, ob er der Nächste an der DFB-Spitze sein könnte, reagiert Lahm böse bli­ckend und milde lächelnd. Das dürfte wohl ein April­scherz sein, sagt er knapp, baut sich noch einmal auf vor der Schla­ger­ku­lisse und geht die Linie lang Rich­tung Sekt­emp­fang. 

Rettig sagt, was viele denken

Rein­hard Grindel war dort nicht zu sehen. Er hätte wohl auch eher zu Ner­ven­tropfen gegriffen, denn nach einem Festakt konnte Grindel nicht sein. Und so musste man kein Instinkt-Jour­na­list sein, um auf die For­mu­lie­rung bei seiner ver­mut­lich letzten Ver­an­stal­tung als DFB-Prä­si­dent“ zu kommen. Vieles deu­tete bereits auf einen Rück­tritt hin, nichts auf eine zweite Amts­zeit und noch weniger auf Rück­halt bei den vielen Fuß­ball-Promis. Klaus Fischer bemän­gelt das Erschei­nungs­bild des DFB, Andreas Brehme möchte nicht vor­schnell urteilen, was auch Lothar Mat­thäus für sich rekla­miert, weil er zu oft im Aus­land sei, was Sky-Zuschauer demen­tieren könnten.

Immerhin wirkt Cle­mens Tön­nies rhe­to­risch noch etwas loyal zum Ver­bands­prä­si­denten, er ver­weist auf ein eigent­lich gutes Mit­ein­ander. Dagegen sagt Andreas Rettig laut, was viele Tep­pich­läufer denken: Einen Platz in der Hall of Fame als Prä­si­dent hätte Herr Grindel heute nicht bekommen.“ Ansonsten fehlt dem schmun­zelnden Ex-DFL-Chef die FC-Legende Wolf­gang Ove­rath in der Hall Of Fame und der BVB möge bitte Deut­scher Meister werden, was gerade die Lokal­jour­na­listen gerne notieren.