Im professionellen Fußball bekommen Frauen in Deutschland nach ihrer aktiven Karriere kaum eine Chance. Ex-Nationalspielerin Julia Simic sieht dabei auch den DFB in der Verantwortung und übt zum Ende ihrer Karriere harsche Kritik am Verband.
Die Vorwürfe von Julia Simic in Richtung DFB sind schwer von der Hand zu weisen: Zwar sollte beim letzten ordentlichen DFB-Bundestag im Jahr 2019 mit dem „Projekt Zukunft weiblich“ eine Weiterentwicklung des Frauenfußballs in Deutschland eingeleitet werden und auch der ehemalige DFB-Präsident Fritz Keller war mit dem Anspruch angetreten, besonders Frauen im Fußball fördern zu wollen. Das 18-köpfige Präsidium wurde auf dem gleichen DFB-Bundestag dennoch mit nur einer Frau besetzt: Hannelore Ratzeburg ist derzeit Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball.
Die geringe Frauenquote beim DFB kritisierten zuletzt auch neun bekannte Frauen aus der Fußballwelt mit ihrem Positionspapier „Fußball kann mehr“. Die Initiative fordert unter anderem, dass bis 2024 eine Quote von 30 Prozent Frauen in Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung bei Verbänden, aber auch in den Aufsichtsräten der Profivereine installiert werden.
Julia Simic unterstützt die Initiative mit ihren Aussagen und führt ihr ewiges Engagement für mehr Mitspracherecht von Frauen im Fußball fort. Die 32-jährige unterstreicht mit ihrer Kritik am DFB zum Abschluss ihrer Karriere erneut, wofür sie in ihrer gesamten Zeit als Spielerin stand. In ihrer Laufbahn ist Julia Simic nie müde geworden, Missstände anzusprechen und Investitionen in den Frauenfußball zu fordern. Während ihrer aktiven Zeit hat sie viele Fortschritte im Frauenfußball erlebt. Gleichwohl weiß sie, dass noch viel zu tun ist, um den Frauenfußball in Deutschland weiter voranzubringen.
Bereits während ihrer Karriere hat Julia Simic damit begonnen, sich weiter für den Mädchen- und Frauenfußball zu engagieren und die „Julia Simic Football Academy“ gegründet. Hier möchte die 32-jährige Mädchen fördern und für den Fußball begeistern, auch mit Hilfe einer Trainingsapp. Und wer weiß? Vielleicht wird sie ja eines Tages auch Trainerin eines Profiteams.