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Werner Lorant, wie wichtig waren Ihnen die Derbys gegen die Bayern?
Die Derbys waren für uns alle wichtig. Für die Fans, die Stadt und natür­lich auch für mich. In der Woche vor dem Spiel war in Mün­chen der Teufel los. Die Spiele waren immer ein High­light. Auch wenn wir meis­tens das Nach­sehen hatten.

Und nach einer Derby-Nie­der­lage war erstmal Eis­zeit im Trai­ning?
Es kam immer darauf an, wie wir uns prä­sen­tiert haben. Gegen die Bayern kann man schonmal ver­lieren. Aber wenn mir die Art und Weise, wie wir das Spiel ver­loren haben, nicht gefallen hat, dann gab es Theater.

Beim Derby 1997 standen Sie anschei­nend ganz beson­ders unter Strom. Horst Heldt hatte ihre Löwen früh in Füh­rung gebracht und, nach ihrem Geschmack, zu aus­giebig geju­belt.
Das Spiel dau­erte da auch noch 80 Minuten. Wenn man ein Tor schießt darf man sich ruhig freuen, aber wenn man noch so lange zu spielen hat, sollte man sich zweimal über­legen wie exzessiv der Jubel sein darf. Gerade gegen die Bayern.

Haben Sie sich die Bilder noch einmal ange­schaut? Ein Wunder, dass sich Horst Heldt über­haupt auf den Platz zurück traut.
Ja gut, ich weiß wie die Bilder aus­sehen. Das war bei mir aber üblich. Der Horst weiß, wie er es zu nehmen hat. Schließ­lich ist er nicht nur ein guter Fuß­baller, son­dern auch ein guter Typ.

Später haben Sie sich auch noch mit Mario Basler in die Haare gekriegt. Erin­nern Sie sich noch an den Aus­löser?
An die Situa­tion erin­nere ich mich nicht mehr so genau. Eigent­lich mochten und mögen wir uns. Wir sind beides Hitz­köpfe und ticken recht ähn­lich. Aber letzt­lich wollen wir beide gewinnen und wenn man gegen­ein­ander spielt, kann das schonmal schwierig werden.

Den genauen Wort­laut möchten Sie uns nicht ver­raten?
Was wir uns in der Situa­tion an den Kopf geworfen haben, möchte ich lieber nicht sagen. Aber gehen Sie davon aus, dass es über­wie­gend Net­tig­keiten waren.

Haben Sie denn nach dem Spiel eine Frie­dens­zi­ga­rette mit ihm geraucht?
Selbst­ver­ständ­lich, sowas gehört sich doch. Es ist doch ganz egal, wie emo­tional die 90 Minuten vorher waren, nach dem Spiel muss sowas erle­digt sein.

Aus­ge­rechnet Mario Basler hat später den Aus­gleichs­treffer zum 2:2 erzielt. Dop­pelt blöd gelaufen.
Irgendwie schon. Das Ende des Spiels habe ich mir jeden­falls anders gedacht. Aber was soll man machen?

Hätte der Spieler Mario Basler eigent­lich mit dem Trainer Werner Lorant zusam­men­ar­beiten können?
Ich hätte nichts dagegen gehabt. Aber auch Typen wie Lothar Mat­thäus oder Stefan Effen­berg hätte ich gerne trai­niert. Solche Spieler waren echte Sie­ger­typen und keine Ja-Sager.

Eine explo­sive Mischung.
Mir dürfte jeder Spieler die Mei­nung sagen. Solange er am Ende akzep­tiert, dass ich als Trainer am län­geren Hebel sitze. Aber solche Spieler haben bei mir immer einen Bonus.