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Seite 2: Vodoo beim HSV

Der Dino will nicht aus­sterben. Viel­leicht kann er gar nicht. Mit seinem mäch­tigen Gebiss hat er sich schon seit 53 Spiel­zeiten ober­halb der Abstiegs­plätze fest­ge­bissen, dem Kometen ist er in den ver­gangen Jahren mit einem Aus­weich­ma­növer in Zeit­lupe ent­kommen. Zum Glück hat Markus Gisdol sich schon sein Inte­gral-Gel in die Haare geschmiert, denn der Urknall scheint nicht mehr allzu lange auf sich warten zu lassen.

Was spricht gegen den Klas­sen­er­halt?

Die Ver­eins­köpfe Bei­ers­dorfer und Kühne wollten Mini-Messis und Jung­ta­lente und ver­gaßen dabei, dass ein Team, das sich vor allem durch Kampf ver­sucht am Leben zu halten, auch gut ein paar alt­ge­diente Hau­degen ver­tragen kann.

Statt­dessen ähnelt die Truppe mit ihren Kostics, Gre­go­rit­schts und Jungs eher einer Ober­stu­fen­ab­schluss­fahrt als einer Bun­des­liga-Mann­schaft. Für das vor­letzte Spiel auf Schalke fehlen mit dem ver­letzten Stamm­tor­wart René Adler, dem gelb­ge­sperrten Abwehr­chef Mergim Mavraj und dem sus­pen­dierten Johan Djourou drei der wenigen älteren Profis.

Die Nerven und die nötige Erfah­rung für einen Abstiegs­kampf, gar eine Rele­ga­tion dürfte kaum ein Kicker in der neu kon­stru­ierten Elf mit­bringen. Doch sie müssen Punkte holen. Am Besten sechs. Denn im Zweifel wird den HSV sein Tor­ver­hältnis nicht retten: Minus 29. Die größte Kata­strophe seit dem Haar­schnitt von Nicolai Müller möchte man meinen. Nur die schon sicher abge­stie­genen Darm­städter sind genauso schlecht – gegen die der HSV ganz nebenbei vor zwei Wochen nicht gewinnen konnte. Danach: 0:4‑Pleite in Augs­burg, 0:0 gegen Mainz. Nach einem Form­hoch zum Sai­son­end­spurt klingt das nicht.

Was spricht für den Klas­sen­er­halt?

Mit 34 Punkten auf dem Konto ist für den HSV rein rech­ne­risch in zwei Spielen noch alles mög­lich – sowohl sicherer Klas­sen­er­halt als auch direkter Abstieg. Ein biss­chen Hoff­nung dürfte die Situa­tion des kom­menden Geg­ners, dem FC Schalke 04, wecken. Denn für die Königs­blauen geht es um nichts mehr, Europa liegt in weiter Ferne. Die letzte Partie gegen den genauso abstiegs­be­drohten VfL Wolfs­burg ist zudem ein Sechs-Punkte-Spiel, durch das noch einmal Abstand gewonnen werden kann.

Dieses Ass hat der HSV noch im Ärmel:

Gott. Oder zumin­dest sein kleiner Bruder, der sich der Lei­bes­er­tüch­ti­gung mit dem Ball widmet. Denn anders als mit über­na­tür­li­chen Gege­ben­heiten ist nun wirk­lich nicht zu erklären, wie sich der HSV in den ver­gan­genen Jahren vor dem Abstieg retten konnte. Mit 27 Punkten noch in die Rele­ga­tion, oder ein Jahr später von einem Fehl­pfiff gesegnet werden. Geschichten, die so absurd sind, dass man sie sonst nur auf Treffen der Ami­schen hört. Des­wegen: Lieber HSV, mach Dir keine Sorgen. Soll­test Du auf Deinem Rele­ga­ti­ons­platz bleiben, wird in den ent­schei­denden Spielen wahr­schein­lich Thomas von Heesen durch irgend­einen Voodo-Trick seinen Körper ver­lassen, sich am jungen Fleisch von Bobby Wood nähren und fix 13 Tore in zwei­ein­halb Minuten schießen. Alles wird gut.