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Was ist nur aus diesem FSV Mainz 05 geworden? Spielte sich das Team des Schweizer Ruhe­pols Martin Schmidt im ver­gan­genen Jahr noch auf Rang sechs und damit in die Europa-League, müssen die Kicker aus Rhein­land-Pfalz nun um den Ver­bleib in der Liga bangen. Grund dafür ist eine eini­ger­maßen pas­sable Hin­runde, deren Aus­beute aller­dings nicht reichte, um die desas­tröse Leis­tung in der Rück­serie zu kom­pen­sieren. Nur drei Siege aus 15 Spielen bescheren den Main­zern aktuell Platz 15 – Ten­denz sin­kend.

Was spricht gegen den Klas­sen­er­halt? 

Seit dem Wie­der­auf­stieg 2009 stand Mainz 05 nicht mehr so nah an der Schwelle zur Zweit­klas­sig­keit wie vor den letzten beiden Spiel­tagen dieser Saison. Dass es beson­ders in der Rück­runde so bergab ging, hat vor allem einen Grund: Yunus Malli. Mit dem Ver­kauf des Offen­siv­manns an den VfL Wolfs­burg zog die Tornot bei den Main­zern ein. Noch immer ist Malli mit sechs Toren auf Platz eins der FSV-Tor­schüt­zen­liste. Lange Zeit ran­gierte dort hinter ihm: Innen­ver­tei­diger Stefan Bell mit vier Toren. Ein Sinn­bild für den Mainzer Sturm um Cór­doba und Muto, die beide mitt­ler­weile auch nur auf kläg­liche vier Treffer kommen.

Doch nicht nur vorne läuft es nicht bei bei den 05ern. Beson­ders die Abwehr­leis­tung von Schmidts Elf stellte sich in den ver­gan­genen Spielen oft als kata­stro­phal dar. Mit 47,1 Pro­zent hat Mainz den schlech­testen Zwei­kampf­wert der Liga. Man erin­nere nur an das Spiel gegen Glad­bach, in dem es vier Mainzer Defen­siv­spieler nicht schafften, Jonas Hof­mann vor dem 2:0 den Ball im eigenen Straf­raum abzu­nehmen.

Was spricht für den Klas­sen­er­halt? 

Der Gegner im vor­letzten Spiel heißt Ein­tracht Frank­furt. Ein Derby also, das die Mainzer viel­leicht zu unge­ahnten Leis­tungen beflü­geln könnte. Zumin­dest hat die Ein­tracht es noch nie geschafft, in der Bun­des­liga bei Mainz zu gewinnen – und ist sowieso nicht allzu gut drauf, wie die Rück­run­den­ta­belle erkennen lässt: So konnten die Hessen seit der Jah­res­wende gerade einmal zwölf Zähler gewinnen. Wenn Mainz noch Punkte im Abstiegs­kampf sam­meln kann, dann wohl gegen den Erz­ri­valen.

Dieses Ass hat Mainz 05 noch im Ärmel: 

Die Gelas­sen­heit von Trainer Martin Schmidt. Würden andere Trainer nach schweiß­ge­ba­deten Nächten Bal­dri­an­ta­bletten in ihren Kaffee mischen, gibt sich Schmidt ent­spannt wie nach einer aus­gie­bigen Thai-Mas­sage. Nur das Happy End steht noch aus. Mit Sätzen wie Wir gehen unbe­irrt den Weg der Ruhe und des Ver­trauens“ hat er es wahr­schein­lich schon als Zitat in die Face­book-Titel­bilder von Eso-Omas geschafft. Ob Schmidt am Samstag an der Sei­ten­linie noch schnell ein tie­fen­phi­lo­so­phi­sches Moti­va­ti­ons­buch mit fern­öst­li­chen Illus­tra­tionen schreibt? Wir sind gespannt.

Der Dino will nicht aus­sterben. Viel­leicht kann er gar nicht. Mit seinem mäch­tigen Gebiss hat er sich schon seit 53 Spiel­zeiten ober­halb der Abstiegs­plätze fest­ge­bissen, dem Kometen ist er in den ver­gangen Jahren mit einem Aus­weich­ma­növer in Zeit­lupe ent­kommen. Zum Glück hat Markus Gisdol sich schon sein Inte­gral-Gel in die Haare geschmiert, denn der Urknall scheint nicht mehr allzu lange auf sich warten zu lassen.

Was spricht gegen den Klas­sen­er­halt?

Die Ver­eins­köpfe Bei­ers­dorfer und Kühne wollten Mini-Messis und Jung­ta­lente und ver­gaßen dabei, dass ein Team, das sich vor allem durch Kampf ver­sucht am Leben zu halten, auch gut ein paar alt­ge­diente Hau­degen ver­tragen kann.

Statt­dessen ähnelt die Truppe mit ihren Kostics, Gre­go­rit­schts und Jungs eher einer Ober­stu­fen­ab­schluss­fahrt als einer Bun­des­liga-Mann­schaft. Für das vor­letzte Spiel auf Schalke fehlen mit dem ver­letzten Stamm­tor­wart René Adler, dem gelb­ge­sperrten Abwehr­chef Mergim Mavraj und dem sus­pen­dierten Johan Djourou drei der wenigen älteren Profis.

Die Nerven und die nötige Erfah­rung für einen Abstiegs­kampf, gar eine Rele­ga­tion dürfte kaum ein Kicker in der neu kon­stru­ierten Elf mit­bringen. Doch sie müssen Punkte holen. Am Besten sechs. Denn im Zweifel wird den HSV sein Tor­ver­hältnis nicht retten: Minus 29. Die größte Kata­strophe seit dem Haar­schnitt von Nicolai Müller möchte man meinen. Nur die schon sicher abge­stie­genen Darm­städter sind genauso schlecht – gegen die der HSV ganz nebenbei vor zwei Wochen nicht gewinnen konnte. Danach: 0:4‑Pleite in Augs­burg, 0:0 gegen Mainz. Nach einem Form­hoch zum Sai­son­end­spurt klingt das nicht.

Was spricht für den Klas­sen­er­halt?

Mit 34 Punkten auf dem Konto ist für den HSV rein rech­ne­risch in zwei Spielen noch alles mög­lich – sowohl sicherer Klas­sen­er­halt als auch direkter Abstieg. Ein biss­chen Hoff­nung dürfte die Situa­tion des kom­menden Geg­ners, dem FC Schalke 04, wecken. Denn für die Königs­blauen geht es um nichts mehr, Europa liegt in weiter Ferne. Die letzte Partie gegen den genauso abstiegs­be­drohten VfL Wolfs­burg ist zudem ein Sechs-Punkte-Spiel, durch das noch einmal Abstand gewonnen werden kann.

Dieses Ass hat der HSV noch im Ärmel:

Gott. Oder zumin­dest sein kleiner Bruder, der sich der Lei­bes­er­tüch­ti­gung mit dem Ball widmet. Denn anders als mit über­na­tür­li­chen Gege­ben­heiten ist nun wirk­lich nicht zu erklären, wie sich der HSV in den ver­gan­genen Jahren vor dem Abstieg retten konnte. Mit 27 Punkten noch in die Rele­ga­tion, oder ein Jahr später von einem Fehl­pfiff gesegnet werden. Geschichten, die so absurd sind, dass man sie sonst nur auf Treffen der Ami­schen hört. Des­wegen: Lieber HSV, mach Dir keine Sorgen. Soll­test Du auf Deinem Rele­ga­ti­ons­platz bleiben, wird in den ent­schei­denden Spielen wahr­schein­lich Thomas von Heesen durch irgend­einen Voodo-Trick seinen Körper ver­lassen, sich am jungen Fleisch von Bobby Wood nähren und fix 13 Tore in zwei­ein­halb Minuten schießen. Alles wird gut. 

Was den FC Ingol­stadt und den HSV ver­bindet: Beide sind noch nie aus der Bun­des­liga abge­stiegen. Die Zeit, die die Schanzer in der Erst­klas­sig­keit ver­brachten, hat aller­dings wohl kaum gereicht, um auch so eine schicke Uhr für das Sta­dion anfer­tigen zu lassen. Bereits die zweite Bun­des­liga-Saison könnte für den FC Ingol­stadt vor­erst die letzte sein. Wird sie jemand ver­missen? Na klar! Wer erin­nert sich nicht an die Glücks­ge­fühle, wenn der eigene Her­zens­klub die Reise ins tiefste Ober­bayern antrat? Na? Na? Genug gesülzt. Zu den harten Fakten.

Was spricht gegen den Klas­sen­er­halt?

Der FC Ingol­stadt hat keinen Ver­such mehr, ein Fehl­tritt und er ist raus: Das Team von Trainer Maik Wal­purgis braucht zwei Siege, um in der Liga zu bleiben. Man braucht keinen Rechen­schieber, um her­aus­zu­finden: Mit 30 Zäh­lern auf dem Konto ist der Klas­sen­er­halt sonst unmög­lich. Doch schon am Samstag könnte das mit dem Siegen ein Pro­blem werden, denn die Ingol­städter müssen beim SC Frei­burg ran. Und die Breis­gauer befinden sich bekann­ter­maßen in ihrem ganz eigenen Kampf – dem um Europa.

Folg­lich dürfte die Mann­schaft von Chris­tian Streich eher nicht daran inter­es­siert sein, den Ingol­städ­tern beim Ver­bleib in der Liga zu helfen. Die Ingol­städter haben zudem zwar eine durchaus pas­sable Stei­ge­rung in der Rück­runde hin­ge­legt, aller­dings gegen keinen Klub gewinnen können, der ober­halb des zehnten Tabel­len­platzes steht.

Was spricht für den Klas­sen­er­halt?

Ingol­stadt ist die ein­zige Mann­schaft im Abstiegs­kampf, die sich nicht mit feh­lenden Spie­lern plagen muss, son­dern auf seine Stammelf zurück­greifen kann. Zudem haben die Ober­bayern zuletzt durchaus ordent­li­chen Fuß­ball beim Unent­schieden gegen Leipzig und Lever­kusen gezeigt. Und in der Rück­runde gegen alle Abstiegs­kampf-Kon­kur­renten außer dem VfL Wolfs­burg gewonnen. Die Form könnte also schlechter sein.

Dieses Ass hat der FC Ingol­stadt noch im Ärmel:

Sein Alter. Denn der Klub ist schließ­lich in diesem Februar erst 13 Jahre alt geworden. Und wenn wir zurück­denken an unsere Vor­pu­bertät, dann wurden wir doch gerade immer erst so richtig wach, als Mama uns ins Bett schi­cken wollte. Also: Wenn noch jemand diesem kleinen Racker eine Cola vor dem Sai­son­ab­schluss spen­diert, dann ist erst richtig Ram­bazamba. Aber nicht Papa sagen!