Drei Aufstiegsplätze für fünf Regionalliga-Meister: Die Aufstiegsrunde zur dritten Liga steht im Zentrum der Kritik. Martin Mielchen fordert den DFB per Petition zu ihrer Abschaffung auf.
Herr Mielchen, Sie fordern in einer Petition auf der Website openpetition.de die Abschaffung der Aufstiegsrunde von der Regionalliga zur dritten Liga. Was stört Sie daran?
Dass die Tabellenersten nicht direkt aufsteigen und stattdessen in die Aufstiegsrunde müssen. Drei Plätze für fünf Regionalliga-Meister und einen Zweiten aus dem Süd-Westen. Das ist eine absolute Ungerechtigkeit, die der DFB hier erzeugt hat.
Seien Sie ehrlich: Ihr Herzensverein hat in den letzten Jahren mal eine Regionalliga gewonnen und in der Relegation den Aufstieg verpasst, oder?
Tatsächlich nein. Ich komme aus der Nähe von Cottbus. Wir sind ja gerade erst in die Regionalliga abgestiegen und noch nicht mal Erster. Sollte es irgendwann dazu kommen, wäre es natürlich auch für meinen Lieblingsklub einfacher. Aber nachdem Pele Wollitz die Regionalliga-Vereine zur Revolution aufgerufen hatte, wollte ich einfach beweisen, dass auch die Fans mit dem momentanen Modus nicht zufrieden sind.
Also sind Sie genau wie Wollitz ein „Gerechtigkeitsfanatiker“?
Das könnte man so sagen. Ich verstehe einfach nicht, wieso weder Fans noch Vereine gegen diese unsportliche Regelung vorgegangen sind. Irgendjemand musste etwas unternehmen, um dem DFB die Problematik vor Augen zu führen.
Wie lautet Ihr Gegenentwurf zum aktuellen Modus?
Das einfachste wäre eine viergleisige Regionalliga, aus denen die jeweiligen Meister aufsteigen. Dementsprechend gäbe es in der dritten Liga vier Absteiger, was bei 20 Mannschaften vertretbar wäre. Stockt man die Regionalligen ebenfalls auf 20 Vereine auf, blieben immer noch 80 von den aktuell 91 übrig.
Bei einer solchen Umstrukturierung müssten trotzdem einige Vereine zwangsabsteigen.
Davor haben natürlich gerade die weniger guten Regionalliga-Klubs Angst. Außer man ist ganz verrückt und stockt die Regionalligen auf 22 Teams hoch. Trotzdem: Das System wäre durchlässiger nach oben und unten und davon würden im Endeffekt alle profitieren.