Eine spektakuläre Saison in der 3. Liga geht am Samstag zu Ende. Wer folgt Eintracht Braunschweig in die 2. Bundesliga und wer steigt ab? Die möglichen Szenarien eines irren Saisonfinales.
Am vorletzten Spieltag der 3. Liga am Mittwochabend war es wieder einmal richtig spannend. Eintracht Braunschweig rettete die 3:2‑Führung gegen Waldhof Mannheim gerade so über die Zeit. Doch viel wichtiger war, was auf den anderen Plätzen passierte. Denn weil die Konkurrenz aus Ingolstadt patzte, waren die Braunschweiger Löwen, wie sie da kurz nach Abpfiff im Strafraum standen, dem Aufstieg in die 2. Bundesliga ganz nah.
Das Team von Trainer Marco Antwerpen blickte bangend auf die Anzeigetafel des Eintracht-Stadions. Dort beobachteten sie, wie Leon Dajaku vom FC Bayern II den Ball zum 2:2 ins Tor des MSV Duisburg knallt – Ekstase im Braunschweiger 16er. Die Eintracht ist zurück in Liga zwei! Zum perfekten Fußballabend fehlte nur noch ein volles Stadion.
Und während sich die Blau-Gelben prompt Aufstiegsshirts überstreiften, dauerte es beim übertragenden Streamingdienst MagentaSport knapp zehn Minuten, bis sie Wind vom direkten Aufstieg der Braunschweiger bekamen. Aber zugegeben: In dieser Drittligasaison kann man schon mal durcheinander kommen. Was war passiert?
Die vergangenen Monate in der 3. Liga waren turbulent wie nie. Während der Corona-Pause war eine öffentliche Diskussion über die Fortsetzung der Liga entbrannt. Die abstiegsbedrohten Klubs stimmten konsequent für einen Saisonabbruch und plädierten auf den Klassenerhalt am grünen Tisch. Auch der damals Tabellenzweite Waldhof Mannheim setzte sich vehement für einen Abbruch ein und wäre damit als Zweiter mit Tabellenführer MSV Duisburg direkt aufgestiegen. Vor allem in Mannheim und Jena wurden Stimmen laut, dass aufgrund der unterschiedlichen behördlichen Anordnungen eine Wettbewerbsverzerrung entstünde.
Als es dann am letzten Maiwochenende weiterging, wurde es auch auf dem Platz wieder spannend. Denn zehn der ersten elf Mannschaften durften sich am 28. Spieltag noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Jetzt, zehn Spieltage später, steht Eintracht Braunschweig als erster Aufsteiger fest.
Die Zweitvertretung der Bayern, die nach einer sensationellen Rückrunde auf dem Weg zur Meisterschaft ist, darf nicht aufsteigen. Paragraf 55 der DFB-Spielordnung besagt, dass zweite Mannschaften von Bundesligisten oder Zweitligisten höchstens in der dritthöchsten Spielklasse spielen dürfen. In der Aufstiegsrangordnung würden alle dahinterliegenden Teams einen Platz nach oben rücken. Platz drei wird damit zum direkten Aufstiegsplatz. Der Vierte spielt Relegation.
Um diese beiden Plätze kämpfen am letzten Spieltag die Würzburger Kickers, der FC Ingolstadt, der MSV Duisburg, Hansa Rostock und der TSV 1860 München.