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Seite 2: Tore San Marino: 1, Tore Ronaldo: 0

In der 55. Minute der Partie gegen Litauen pas­sierte dann aber fol­gendes: die Gast­geber ver­tän­delten leicht­fertig den Ball und ermög­lichten einen über­ra­schenden Konter der Gäste. Den Litauens Tor­wart Gie­drius Arlauskis nur mit einer Not­bremse gegen den her­an­stür­menden Matteo Vitaioli zu stoppen wusste – Rot für den Schluss­mann, Frei­stoß für San Marino.

Der Schütze spielt in der vierten ita­lie­ni­schen Liga

Den legte sich der Gefoulte selbst zurecht. Matteo Vitaioli. Ein 25-jäh­riger Modell­athlet, 1,88 Meter groß und lange Zeit das größte Talent des san-mari­ne­si­schen Fuß­balls. Bei­nahe wäre er für den FC Empoli mal zu einem Ein­satz in der Serie A gekommen. Aber eben nur bei­nahe. Aktuell steht Vitaioli beim AC Samm­au­rese unter Ver­trag. Serie D, vierte Liga.

Eher unter­klassig sah dann auch die Frei­stoß­va­ri­ante aus, die sich San Marino aus­ge­dacht hatte. Linksfuß täuscht kurz an, Rechtsfuß (Vitaioli) haut ein­fach drauf. Eine viel­leicht dann doch nicht so dumme Idee, war doch Ersatz­tor­wart Vytautas Cer­ni­auskas gerade erst ein­ge­wech­selt worden. Matteo Vitaioli zog also ab, Cer­ni­auskas riss die Fäuste nach oben, erwischte den Ball nicht richtig – und, oh Wunder, der Ball lan­dete im Netz. 1:1 nach 55 Minuten. Das erste Aus­wärtstor nach 14 Jahren. Nach 34 Spielen. Nach 3060 Minuten.

Alle durften sich mit­freuen

Die Bilder vom san-mari­ne­si­schen Tor­jubel sind bereits um die Welt gegangen. Sie zeigen eine Mann­schaft samt Trai­ner­stab in Ekstase, schwit­zende glück­liche Männer liegen auf­ein­ander, springen durch­ein­ander, wissen nicht, wohin mit ihren Emo­tionen. Es sind fan­tas­ti­sche Szenen, auch des­halb, weil der geübte Fuß­ballfan auf solche Gefühls­explo­sionen nor­ma­ler­weise bis zum Ende einer span­nenden Saison oder eines End­spiels warten muss. Ges­tern bekam er das bereits nach 55 Minuten in einer Partie zwi­schen dem Vor­letzten (Litauen) und dem Letzten (San Marino) der EM-Quali-Gruppe E geboten. Ein kleines Wunder, und alle durften sich mit­freuen.

Am Ende übri­gens auch die Litauer. Sie gewannen noch mit 2:1 durch ein Tor von Lukas Spalvis in der Nach­spiel­zeit. Armes San Marino? Wohl kaum. Es galt ja ein Wunder zu feiern. Und den dafür not­wen­digen Humor haben sie offenbar auch. Der Twitter-Account des Ver­bandes wies dezent auf einen Vor­teil in einem eigent­lich unglei­chen Duell hin: Tore von San Marino im Sep­tember: 1. Tore von Cris­tiano Ronaldo im Sep­tember: 0“.