Eintracht Frankfurt nimmt Arminia Bielefeld mit 5:1 auseinander. Fünf Gründe, warum die Hessen die erfolgreichste Bundesliga-Mannschaft im Jahr 2021 sind.
Die Doppelzehn nimmt zugleich den Druck von den Außenspielern. In den vergangenen eineinhalb Jahren war Kostic als Linksaußen zum Frankfurter Schlüsselspieler avanciert: Fast jeder Angriff lief über ihn. Das machte die Eintracht zugleich ausrechenbar. Kostic aus dem Spiel zu nehmen, war für Frankfurts Gegner häufig die halbe Miete.
Die Doppelzehn zieht mit ihrer Dribblingstärke vermehrt Gegenspieler auf sich. Außenverteidiger müssen weiter ins Zentrum einrücken, um gegen die Dribblings von Younes, Kamada und Barkok abzusichern. Das schafft wiederum Räume auf den Außen.
Während Kostic auf links seinen dritten Frühling erlebt, hat Hütter endlich die Idealbesetzung für die rechte Seite gefunden. Erik Durm fehlen zwar die Explosivität und Kreativität eines Kostic. Dafür überzeugt er mit unermüdlichem Laufeinsatz sowie mit genauen Hereingaben. Dank seiner starken Form wurde das Vakuum auf der rechten Seite gefüllt.
Es hat fast schon Tradition, dass Eintracht Frankfurts Stürmer treffen und treffen und treffen. Andre Silva tritt in dieser Hinsicht in die Fußstapfen der Büffelherde: Er steht nunmehr bei 14 Saisontreffern. Jovic macht indes da weiter, wo er vor seinem Weggang nach Frankfurt aufgehört hatte. Seit seiner Rückkehr aus Madrid traf er dreimal in drei Kurzeinsätzen.
Auffällig ist, wie kaltblütig Frankfurts Stürmer vor dem Tor agieren. Selbst schwierige Bälle werden mit Voll- oder Innenspann auf das Tor gedroschen. Die Eintracht scheint besonderen Wert auf Schusstraining zu legen; ihre Stürmer treffen jedenfalls besser als die meisten Angreifer der Konkurrenz. Knapp jeder siebte Schuss landet im Tor. Das ist der dritteffizienteste Wert der Liga nach Bayern München und Union Berlin.
Die offensive Weiterentwicklung hat der Eintracht geholfen, die aktuelle Erfolgsserie zu starten. Ihre größte Stärke bleibt aber weiterhin die Defensive. Adi Hütter ist einer der besten Trainer des Landes, was die Vermittlung eines aggressiven wie kompakten Pressings angeht. Seine Frankfurter sind enorm schwer zu bespielen. Wenn sie erst einmal in Führung liegen, können sie mit ihrer körperlich wuchtigen Defensive den Gegner in Schach halten und das Ergebnis über Konter hochschrauben.
Auch defensiv hat die Umstellung auf ein 3 – 4‑3-System geholfen: Acht Gegentore haben die Frankfurter in den sieben Spielen seit dem Systemwechsel hinnehmen müssen. In den elf Spielen zuvor hatten sie 19 Gegentore kassiert.
Wie schwer sich die Gegner mit der Eintracht tun, zeigt ihre Niederlagen-Bilanz. Gerade einmal zwei Spiele haben sie diese Saison verloren; gegen Bayern München und gegen den VfL Wolfsburg. Die Gegner beißen sich in dieser Spielzeit die Zähne an der Eintracht aus.
Damit das weiterhin so bleibt, haben die Frankfurter das Duo Kostic und Jovic wieder zusammengeführt. Die Rückkehr des verlorenen Sohns wird die Eintracht nur stärker machen; das haben die ersten Spiele bereits angedeutet. Hält die Mannschaft ihre Form, könnte sogar die Rückkehr in den Europapokal gelingen.