Der KSC steckt in der Krise. Den Abstieg im Nacken muss jetzt ausgerechnet ein Sieg in Stuttgart her. Wie konnte es dazu kommen?
Eigentlich beginnt alles mit einer Erfolgsgeschichte: Markus Kauczinski leitete mit mäßigem Erfolg die zweite Mannschaft des Karlsruher SC, wird als Interimscoach in die erste Elf berufen und, über Umwege, zum Erfolgstrainer. Allein die Relegation hindert ihn am Aufstieg. Ein Jahr später verlässt er den Verein.
Personalsorgen
Wenige Monate darauf steht sein ehemaliger Verein mit 22 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der zweiten Bundesliga. Dem KSC bleiben noch sieben Spieltage, um sich vor dem sicheren Abstieg zu retten, vier Punkte trennen den Klub vom Relegationsplatz. Dabei ist das Restprogramm ziemlich bitter, und beginnt ausgerechnet mit dem Derby beim VfB Stuttgart. Gleichzeitig ist es die erste Bewährungsprobe für den vierten KSC-Trainer seit Kauczinski.
Denn in der Sommerpause nach dessen Abgang schaffen es Nachfolger Thomas Oral und Manager Jens Todt nicht, adäquaten Ersatz für Führungsspieler wie Manuel Gulde und den bereist im Vorjahr abtrünnigen Rouwen Hennings zu finden, was dem Sportdirektor schließlich den Job kostet.
Der spätere HSV-Manager wird ersetzt durch einen ehemaligen Hamburger: Oliver Kreuzer. Doch auch der vermag die personellen Lücken, besonders in der Offensive, nicht zu füllen. Und auch Kreuzers Königstransfer floppt: Der im Dezember vorgestellte Startrainer Mirko Slomka wird am 4. April als dritter Übungsleiter der laufenden Saison nach nur 91 Tagen im Amt entlassen.
Slomka beeindruckt erst im Abgang
Nachfolger wird Co-Trainer Marc-Patrick Meister. Er soll mit gleicher Mannschaft bessere Resultate erzielen. Bei seiner Vorstellung findet der neue Chefcoach warme Worte für den scheidenden Slomka, und auch Oliver Kreuzer lässt durchblicken, dass die Trainerentlassung nicht so ganz seine eigene Entscheidung war. In der Pressekonferenz sagt er: „Ich bin auch noch immer der Meinung, dass er zum Verein gepasst hat. Auch wenn das einige anders sehen.“