Im Auge des drohenden Abstiegs liefert sich Kölns Vize-Präsident Toni Schumacher eine Privatfehde mit Martin Kind. Für den 1. FC Köln ist das ein schwerer Schlag.
Und kurz vor dem Anpfiff in Köln-Müngersdorf war Toni Schumacher wieder dran. Plauderte ins „Sky“-Mikro: „Wir haben natürlich mitbekommen, dass in Hannover in der Führungsriege so einige Dinge nicht stimmen“. Kurz darauf, klar, Anruf von Kind bei „Sky“. Der Schumacher solle sich um seinen eigenen Verein kümmern. Und sowieso: keine Chance bei Heldt.
Beste Unterhaltung
Hach, endlich wieder Seifenoper in der Bundesliga. Dazu das 4:4 im Revierderby und eine Niederlage der Bayern. Es fehlen eigentlich nur noch buschige Oberlippenbärte und Ballonseide und die Bundesligaclassics sind zurück. Wer das von außen sieht, fühlt sich bestens unterhalten.
In Köln aber tobt der Abstiegskampf. Geführt von Peter Stöger und Geschäftsführer Alexander Wehrle, die trotz der versaubeutelten Lage den Kurs seriös halten wollen. Notfalls und vielleicht auch gemeinsam in die „2. Liga“ gehen. Denn auch in Köln wird gerechnet, wahrscheinlich auch mit dem Ergebnis: Leute, das wird ganz schön schwer. Die populistischen Äußerungen Schumachers passen da gar nicht ins Bild. Wer öffentlich Einblick in Gespräche gewährt und dabei anderen Vereinen Probleme zuspricht, wirkt unsicher und – vor allem – unseriös.
Dem Fußballerlebnis ein Stück näher
So lustig und ehrlich der Einblick sein mag, hat Martin Kind doch recht: Köln sollte sich auf sich selbst konzentrieren. Und: Mit dem öffentlichen Angriff dürfte Horst Heldts Abgang in Hannover schon aus Prinzip nicht günstiger geworden sein. Toni Schumacher hat dem 1. FC Köln am Sonntag einen Bärendienst erwiesen. Dem Vernehmen nach will Alexander Wehrle den ehemaligen Kölner Horst Heldt, der zuletzt in Hannover die Mission direkter Wiederaufstieg erfüllte, unbedingt zurücklotsen. Von der Posse am Sonntag soll er alles andere als begeistert gewesen sein.
Aber nun gut, dass Schumacher angesichts einer Krise etwas sagt, dass er anschließend noch bereuen muss, ist nicht neu. Rückfragen gerne nach Meppen richten. Das Fußballerlebnis 2. Liga ist für ihn und Köln seit dem Wochenende wieder ein Stück näher gerückt.