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Seite 2: Nie wieder graue Maus

Statt­dessen sahen die Fans in den 1990ern und 2000ern sport­li­ches Mit­telmaß – und oft­mals noch nicht einmal das. Die Borussia wurde immer mehr zur grauen Maus, die vor allem von ihrer glor­rei­chen Ver­eins-His­torie zehrte. Die Rea­lität am Bökel­berg hieß Kahê, Gio­vane Elber, Bernd Kor­zy­nietz, Jörg Kaess­mann, Jörg Böhme oder Morten Skuobo. Ver­ehrt wurden Helden“ wie Jeff Strasser, Kasey Keller, Thomas Kas­ten­meier oder Igor Demo. Spieler, die den Fuß­ball – wenn man heute mal ehr­lich zu sich ist – nicht wirk­lich erfunden haben. Doch das war egal. Es zählte der Fuß­ball, es zählte Borussia.

Wir haben die Schnauze voll!“

Nie­der­lagen waren vor­pro­gram­miert – nicht nur auf dem Platz. Das Wort Trai­ner­ent­las­sung gehörte zum Stamm-Voka­bular. Im neun­mo­na­tigen Rhythmus brüllte eine erboste Nord­kurve Wir haben die Schnauze voll“ oder skan­dierte Trainer raus“. Funk­tio­näre kamen, Funk­tio­näre gingen. Dick Advo­caat, Peter Pander, Horst Köppel, Chris­tian Ziege, Ewald Lienen, Jos Luhukay.

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Irgendwie schien alles in diesem Klub aus­tauschbar. Außer die Fans. Die blieben, litten meis­tens und durften nur äußerst selten jubeln. Zweimal stieg ihre Elf vom Nie­der­rhein“ in die Bun­des­liga auf. Die Anhänger zele­brierten diese Ereig­nisse wie Meis­ter­schaften. Doch ein Neu­an­fang blieb aus. Statt­dessen: Ernüch­te­rung. 
Jetzt bestreitet dieser lang­jäh­rige Chaos-Klub plötz­lich sein erstes Cham­pions-League-Heim­spiel. Egal wie lange man auch dar­über nach­denkt: Diese Ent­wick­lung ist und bleibt unwirk­lich.

Favre, der Tröster

Zuge­geben, die ver­gan­genen vier Jahre waren schon sehr erfolg­reich. Daher kommt der heu­tige Tag nicht voll­kommen unver­hofft. Die sport­liche Sta­bi­li­sie­rung unter Heils­bringer Lucien Favre, die Teil­nahme an der Europa League 2012/13, der gran­diose dritte Platz in der ver­gan­genen Saison – all das trös­tete bereits über die jah­re­langen Leiden hinweg.