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Neuer war unglaub­lich.“ Nach dem Halb­final-Hin­spiel zwi­schen Schalke 04 und Man­chester United vor einer Woche war der Deut­sche Manuel Neuer in aller Munde. Sir Alex Fer­guson lobte die her­aus­ra­gende Leis­tung des Deut­schen über den grünen Gel­sen­kir­chener Fuß­ball­klee. Komisch. Dabei hatte doch Fer­gu­sons eigener Keeper die Kiste sauber gehalten. Und das ist kein gerin­gerer als Edwin van der Sar. Dass der in die Jahre gekom­mene Riese zu Null spielte, pas­sierte in dieser Spiel­zeit auch nicht zum ersten Mal. Edwin van der Sar ist im Spät­herbst seiner Kar­riere ange­kommen – müde wirkt er dabei kei­nes­wegs.



Mitte der neun­ziger Jahre ging der Stern des begabten Talents bei Ajax Ams­terdam auf. Unter General“ Louis van Gaal besiegten die jungen Ajax-Wilden 1995 über­ra­schend AC Milan und bestiegen den euro­päi­schen Fuß­ball-Thron. Es sollte auch die Geburts­stunde eines bis dato unbe­kannten Tor­wart-Typus sein. Ein Tor­wart, der alles kann. Einer­seits durch tech­ni­sche Ver­siert­heit am Ball das eigene Spiel ankur­beln, ande­rer­seits auch alt­be­währte Tor­hüter-Tugenden wie Straf­raum­be­herr­schung oder blitz­schnelle Reflexe auf der Linie zeigen. Edwin van der Sar schaffte beides. Wäh­rend der Euro­pa­meis­ter­schaft 1996 und der Welt­meis­ter­schaft 1998 in Frank­reich wurden in der Folge auch die letzten Fach­leute auf diesen Pio­nier des inno­va­tiven Tor­wart­spiels auf­merksam. Trotz zahl­rei­cher und lukra­tiver Ange­bote blieb der Hol­länder seiner Heimat bis 1999 treu.

Inter­mezzo bei Juventus Turin

Dann erlag auch er einem Lockruf aus der Ferne. Van der Sar zog es nach Ita­lien. Glück­lich wurde er bei Juventus Turin nie. Keine Titel, einige Patzer. Ciao, Eddi! Die Zeit bei der Alten Dame“ sollte das kür­zeste und unglück­lichste Inter­mezzo in der lang­jäh­rigen Kar­riere des Edwin van der Sar dar­stellen. Die Tifosi lernten seine wahre Klasse nie wirk­lich schätzten, es folgte die Flucht auf die Insel. Beim nicht unbe­dingt erfolgs­ver­wöhnten FC Fulham suchte Van der Sar fortan sein Glück. Zwar gewann er mit dem Lon­doner Stadt­teil-Klub nur den Stroh­halm-Cup“, den UI-Pokal, konnte sich aber dank beein­dru­ckender Reflexe für diverse Top-Ver­eine emp­fehlen.

Schließ­lich lan­dete der Tor­wart 2005 beim eng­li­schen Klas­sen­primus Man­chester United. Seither ver­traut Sir Alex Fer­guson unein­ge­schränkt auf die Dienste des 130-maligen Rekord­na­tio­nal­spie­lers. Und zu Recht: Eddi-mit-den-riesen-Klauen“ wehrte im Cham­pions-League-Finale von 2008 den Elf­meter des Chelsea-Angrei­fers Nicolas Anelka ab. Seine Parade bescherte den Red Devils“ zum dritten Mal den Titel in der Königs­klasse.

Auch in der aktu­ellen Saison ist der 40-Jäh­rige eine Bank. In der hei­mi­schen Liga ist die Meis­ter­schaft zum Greifen nah. Drei Punkte beträgt der Vor­sprung auf den FC Chelsea, der am Sonntag in Old Traf­ford gas­tiert. Und in der Königs­klasse könnte das Sahn­häub­chen folgen: Das CL-Triple für den flie­genden Hol­länder“. Bevor jedoch die Tor­fa­brik des FC Bar­ce­lona gestoppt werden muss, warten heute Abend erst einmal die Schalker Pokal-Fighter auf den bal­digen Fuß­ball­rentner.