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In der letzten Minute des Spiels gegen Kroa­tien boxte Spa­niens Sergio Bus­quets aus lauter Frust den Ball auf den Boden. Der Schieds­richter hatte gegen ihn auf Foul ent­schieden. Die Szene barg zwei Unglaub­lich­keiten in sich: ein Foul und einen Gefühls­aus­bruch von Bus­quets. Er verlor mit Spa­nien 1:2 gegen Kroa­tien und spielte gut, aber nicht feh­lerlos. Auch das gehört fast schon zu den Unglaub­lich­keiten dieses Abends.

Du betrach­test das Spiel und du siehst Bus­quets nicht. Doch wenn du Bus­quets betrach­test, dann siehst du das ganze Spiel.“ Es ist ein Zitat, das alles über den erfolg­reichsten Schat­ten­mann des euro­päi­schen Fuß­balls in der letzten Dekade erzählt.

Er hat alle erdenk­li­chen Titel abge­räumt

Das Zitat stammt vom spa­ni­schen Natio­nal­trainer Vicente del Bosque, der schon seit Jahren mit Bus­quets erfolg­reich zusam­men­ar­beitet. Wie der Mit­tel­feld­spieler sowieso überall und mit jedem Trainer erfolg­reich arbeitet: Seit 2008 gehört er zu Bar­ce­lonas Mann­schaft, die schlicht alle erdenk­li­chen Titel abräumte, allein drei Mal die Cham­pions League. Mit der spa­ni­schen Natio­nal­mann­schaft wurde er Welt- und Euro­pa­meister, vor vier Jahren stand er im soge­nannten All-Star-Team“ der EM. Doch viele Fans im Sta­dion werden Sergio Bus­quets bei einer Gegen­über­stel­lung nach dem Spiel nicht unbe­dingt iden­ti­fi­zieren können.

Wie sehen also 90 Minuten mit Sergio Bus­quets aus?

Beim 1:2 gegen Kro­tien spann er wieder unsicht­bare Fäden, die doch alle zusammen hielten. Auf den ersten Blick lie­ferte er auch an diesem Tag keine Gesten oder Szenen für die große Bühne. Wenn er lief, dann wirkte er mit seiner schlak­sigen Gestalt, als würde er nur locker aus­joggen. Er stand in der Regel nicht eng am Gegen­spieler, son­dern einen Meter schräg ent­fernt von dem nächsten kroa­ti­schen Offen­siven, meist Ivan Rakitic, sodass er schnell ver­schieben konnte. Die Meter, die er einem Ball nach­sprinten müsste, hatte er schon vier Ball­sta­tionen vorher durch kleine Bewe­gungen auf­ge­fangen. Es ist die große Kunst, das Schwie­rige so ein­fach aus­sehen zu lassen.