Naldo, hatten Sie ein Vor­bild?
Ja, hatte ich! Mauro Galvao hieß der Mann, ein Innen­ver­tei­diger, der 26 Län­der­spiele für Bra­si­lien absol­vierte. Ein rich­tiger Leader, sehr umsichtig und ruhig auf dem Platz, dazu mit einer tollen Technik. Ihn habe ich als junger Spieler ver­ehrt.

Was hat Ihn zum Vor­bild werden lassen?
Natür­lich seine Qua­li­täten als Fuß­baller, aber letzt­lich ist es immer die Aus­strah­lung, die einen Spieler zum Vor­bild oder gar Idol werden lässt. Und die hat Galvao immer noch. Vor vier Jahren hatte ich end­lich die Mög­lich­keit, ihn kennen zu lernen. Ein toller Typ!

Wie hießen die Helden Ihrer Kind­heit?
Ich habe zwei ältere Brüder, mit denen ich früher immer auf der Straße spielte, an denen ori­en­tiert man sich natür­lich als junger Mensch. Von den großen Namen war es Romario, an dem man ein­fach nicht vor­beikam. Er ein sen­sa­tio­neller Tor­jäger. Ihn nahm ich so richtig bei der WM 1994 wahr. Bra­si­lien wurde Welt­meister, Romario war zusammen mit Bebeto eine Waffe.

Erin­nern Sie sich noch an den legen­dären Jubel von Bebeto?
Er war gerade Vater geworden, nicht wahr? (über­legt) Ah! Die Kin­der­schaukel! (ahmt Bebetos Jubel nach)

Waren Sie Fan einer Mann­schaft?
Klar. Ich komme aus Lond­rina, eine Stadt im Süden von Bra­si­lien. Da stammen übri­gens auch Gio­vane Elber und Raf­inha her. Lond­rina EC spielte damals, also Ende der Acht­ziger, Anfang der Neun­ziger, in der zweiten Liga, das Sta­dion war aller­dings trotzdem immer gut besucht. In meiner Erin­ne­rung war die Stim­mung jeden­falls groß­artig. 1992 gewannen wir die Staats­meis­ter­schaft, die ganze Stadt fei­erte anschlie­ßend tage­lang.

Warum schlossen Sie sich erst mit 18 Jahren einem rich­tigen Verein an?
Ich war ein Stra­ßen­fuß­baller durch und durch. Jeden Tag spielten wir auf Asphalt oder in der Halle. Ich war damals noch Stürmer und schoss Tore am Fließ­band. Außerdem war der Verein in einem anderen Stadt­teil und ich wollte in der Nähe meiner Freunde und Familie bleiben. Mit 18 schloss ich mich dann schließ­lich doch RS FC Alvorada an. Auch, weil mein Vater fel­sen­fest davon über­zeugt war, dass aus mir ein Profi werden würde. Meinen Brü­dern sagte er: Aber ihr sucht euch bitte was anderes.“ (Lacht)