Vom 19. bis 23. März findet in Berlin wieder unser Lieblingsfilmfestival „11mm“ statt. Wir haben ein paar Perlen für euch rausgesucht.
SONS OF BEN
USA 2015, 74 Minuten, Dokumentarfilm von Jeffrey C. Bell
Freitag, 20. März, 22 Uhr
Dallas, Washington, Los Angeles, New York, Chicago – ab 1994 wird in der Major League Soccer fast überall in den USA Fußball gespielt. Nur in Philadelphia weigert man sich, ein eigenes Team ins Rennen zu schicken. Eine Handvoll Fans nimmt deswegen die Sache selber in die Hand und gründet die Gruppe „Sons of Ben“. Sie besuchen fremde Stadien und supporten dort eine Mannschaft aus Philadelphia, die es noch gar nicht gibt. Eines Tages haben die Behörden und die Ligaverantwortlichen ein Einsehen, 2010 tritt Philadelphia Union als 16. Team der MLS bei.
NEXT GOAL WINS
Großbritannien 2013, 97 Minuten, Dokumentarfilm von Mike Brett und Steve Jamison
Donnerstag, 19. März, 19.45 Uhr; Samstag, 21. März, 14.30 Uhr
Immer wieder eine gute Anekdote am Fußball-Stammtisch: „Wisst ihr noch damals, 2001, als Amerikanisch-Samoa mal 0:31 gegen Australien verlor und Archie Thompson 13 Tore schoss?“ – Ach ja, was haben wir gelacht! Doch was geschah eigentlich nach diesem Rekordspiel? Die Regisseure Mike Brett und Steve Jamison sind in den Südpazifik gereist und sprachen mit den Anti-Helden von einst, die sich mitunter gar nicht mehr an das exakte Ergebnis erinnern können. „War es 0:30 oder 0:31? Ach egal, es war auf jeden Fall über 30!“ Die Mannschaft ist weiterhin Letzter der Fifa-Weltrangliste. Jetzt soll der holländische Trainer Thomas Rongen Abhilfe schaffen.
MATA MATA – SPIEL DES LEBENS
Deutschland 2014, 90 Minuten, Dokumentarfilm von Jens Hoffmann und Cleo Comino
Samstag, 21. März, 20.30 Uhr
Der Traum von Europa: Jedes Jahr reisen rund 1200 brasilianische Fußballer über den Atlantik, um in Spanien, England oder Deutschland das große Glück als Fußballprofi zu finden. Am Ende schafft nur ein Bruchteil den Sprung zum Fußballprofi. Was passiert mit den anderen? Die Filmemacher Jens Hoffmann und Cleo Comino haben fünf brasilianische Kicker auf ihrem Weg begleitet.
DEMOCRACIA EM PRETO E BRANCO – BLACK AND WHITE DEMOCRACY
Brasilien 2014, 82 Minuten, Dokumentarfilm von Pedro Asbeg
Sonntag, 22. März, 19.00 Uhr
Brasilien zwischen 1964 und 1985: Das Land wird durch die harte Hand einer Militärdiktatur geführt. Doch spätestens in den Siebzigern formiert sich ein gesellschaftsübergreifender Protest, der auch die Musik und den Fußball erreicht. Eine der wichtigsten Personen ist der Fußballprofi Sócrates, der mit seinen Mitspielern in Sao Paulo die sogenannte „Democracia Corinthians“ ins Leben ruft.
AM BORSIGPLATZ GEBOREN
Deutschland 2015, 95 Minuten, Dokumentarfilm von Jan-Henrik Gruszecki, Marc Mauricius Quambusch und Gregor Schnittker
Samstag, 21. März, 21.30 Uhr; Montag, 23. März, 17.00 Uhr
Echte Liebe: Im Dezember 1909 gründen 18 junge Männer den Ballspielverein Borussia Dortmund. Doch wer war eigentlich der Initiator Franz Jacobi? Vor einem Jahr gingen drei BVB-Fans auf Spurensuche und entschieden sich, einen Film über die Frühzeit ihres Klubs zu machen.
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DER MIT DEM BALL TANZTE
Deutschland 2014, 104 Minuten, Dokumentarfilm von Frank Steffan und John Seidler
Freitag, 20. März, 19.30 Uhr
Heinz Flohe hat den deutschen Fußball mit seiner Kreativität revolutioniert. Er war ein Pionier in Sachen Spielkunst. Wenn die Großen des deutschen Fußballs aufgezählt werden, kommt er selten vor. Zu Unrecht. Der Film dokumentiert das Leben und Wirken eines außergewöhnlichen Ballkünstlers.
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DAS MÄDCHEN – WAS GESCHAH MIT ELISABETH K.?
Deutschland 2014, 75 Minuten, Dokumentarfilm von Eric Friedler
Montag, 23. März, 17.30 Uhr
Argentinien, 1977. Seit einem Jahr ist in Argentinien eine Militärdiktatur unter Jorge Rafael Videla an der Macht. Zahlreiche Regimekritiker werden gefoltert und getötet. Auch die deutsche Studentin Elisabeth Käsemann – damals wohnhaft in Buneos Aires – verschwindet. Der deutsche Kanzler Helmut Schmidt sieht ein Jahr vor der Fußball-WM in Argentinien von Interventionen beim Ausrichter ab. Karl-Heinz Rummenigge ist sich heute sicher: „Es wäre möglich gewesen, die Frau zu befreien.“
MESSI – DER FILM
Spanien 2014, 93 Minuten, Dokumentarfilm von Álex de la Iglesia
Donnerstag, 19. März, 19.30 Uhr; Sonntag, 22. März, 21.00 Uhr; Montag, 23. März, 20.15 Uhr
Der Titel sagt alles. Der spanische Regisseur Álex de la Iglesia erzählt die Geschichte des besten Fußballers unserer Zeit. Dabei montiert er dokumentarische Bilder mit nachgestellten Szenen und schafft so ein großartiges Dokudrama. „Messi – der Film“ ist der Eröffnungsfilm des Festivals. Tickets sollte man dringend im Voraus kaufen.
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ONE NIGHT IN ISTANBUL
Großbritannien 2014, 93 Minuten, Spielfilm von James Marquand
Sonntag, 22. März, 19.15 Uhr
Tommy und Gerry sind Taxifahrer in Liverpool. Durch einen ungewöhnlichen Deal mit einem Gangster bekommen sie die Chance, gemeinsam mit ihren Söhnen die Reise ihres Leben zu unternehmen: Zum Champions League- Endspiel ihres geliebten Liverpool FC in Istanbul. Fun Fact: Regisseur James Marquand ist der Sohn von Richard Marquand, der wiederum Regie führte bei „Star Wars – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“.
Das war natürlich längst nicht alles. Insgesamt laufen über 50 Filme beim 11mm-Festival. Darunter sind auch ältere Klassiker wie „The Other Chelsea“, „Johan Primero“ oder „The Class Of ’92“. Zudem gibt es ein Kurzfilmfestival, Lesungen, Ausstellungen. Bei einigen Vorführungen sind auch die Regisseure und/oder Protagonisten der Filme anwesend. Alle wichtigen Informationen findet ihr auf 11-mm.de