Schreck, lass nach, es ist Freitag, der 13. Müssen wir jetzt alle panisch werden? Quatsch. Denn Lothar Matthäus und David Beckham beweisen: Das Datum bringt nicht zwangsläufig Pech.
Die aufgeblasenen Deutschen
Am 13. Juni 1986, am Tag des WM-Vorrundenspiels Deutschland gegen Dänemark, bellte das Revolverblatt „Ekstra Bladet“ auf ihrer Titelseite den Lesern entgegen: „Heute wird mit den aufgeblasenen Deutschen abgerechnet. Sie haben viele Jahre auf unserem Nationalstolz herumgetrampelt“.
An jenem Tag musste Fußballwelt mit Erschrecken feststellen, dass die sonst so friedlichen Dänen auch hassen können. Und das aus einem wirklich banalem Grund: Angeblich hatte es der DFB in den Jahren zuvor nicht für nötig gehalten, ein Freundschaftsspiel gegen den Nachbarn im Norden auszutragen. Vor allem Dänemarks deutscher Trainer Sepp Piontek soll daher ziemlich heiß auf das Spiel gewesen sein.
Am Abend rechnete seine Elf mit einem ungelenken deutschen Team tatsächlich ab. Am Ende stand es 2:0, und das „Ekstra Bladet“ jubelte: „Kaiser Sepp“. Die Dänen waren neuer WM-Favorit. Bis zum nächsten Spiel. Da verloren sie 1:5 gegen Spanien.
Michael Ballacks erste Rote Karte
Der Ex-Capitano sah seinen ersten Platzverweis in der A‑Jugend bei Chemnitz an einem Freitag, den 13. (Grund: Schiedsrichterbeleidigung). Auch in der Bundesliga wurde ihm ein Freitag, der 13. zum Verhängnis. Bei einem Spiel in Bremen musste er wegen wiederholten Foulspiels gegen Bernhard Trares vom Platz. In einem Interview mit der „Sportbild“ sagte Ballack dazu: „Völlig zu unrecht..“ In jenem Interview sagte er übrigens auch, dass er gerne mal die Schauspielerin Sandra Bullock kennenlernen würde: „Weil ihr Name so ähnlich klingt wie meiner.“ Toll. Mir geht’s so mit Andreas Buck und Andreas Beck.
Lothar Matthäus bei Lok Leipzig
Apropos: Ex-Capitano. Apropos: „Sportbild“. In seiner Kolumne für die Zeitung fasste Hobby-Politiker Lothar Matthäus einmal ein ganz heißes Eisen an: den Ost-Fußball. Er schrieb: „Das Ost-West-Problem muss raus aus den Köpfen der Menschen.“
Im Text machte er sich stark für den ostdeutschen Fußball und gab an, vor allem die Situation bei Lok Leipzig „intensiv“ zu verfolgen. Sein Plädoyer für den Ost-Fußball schloss mit den Worten: „Ich komme nach Leipzig und versuche anzupacken. Ich würde sogar mal für Lok spielen, um für öffentliches Interesse zu sorgen. Das ist hiermit versprochen!“
Am Freitag, den 13. Mai 2005 machte er sein Versprechen wahr. Unter einem großen Medien-Hallo lief der 44-Jährige, re-amateurisiert, in einem Pokalspiel für Lok Leipzig auf. In der darauf folgenden Ausgabe warteten die Leser leider vergeblich auf ein Lebenszeichen des „Bild“-Kampf-Kolumnisten Franz-Josef Wagner. Es hätte sich ungefähr so gelesen: „Diese Füße kennen weder Ost noch West. Diese Hände haben Leipzig aufgebaut. Dieser Mann ist Deutschland. Dieser Mann heißt Lothar Matthäus.“
David Beckham bei L.A. Galaxy
Daivd Beckham begann an einem Freitag, den 13. seine Karriere bei Los Angeles Galaxy. Für die „Bunte“ ein gefundenes Fressen. Sie hakte nach: „Herr Beckham. Mutig!“ Schließlich hatte der Klub dem Engländer mehrmals angeboten, seinen Start um einen Tag nach hinten zu verschieben. Doch Beckham wiegelte ab: „Ich bin nicht abergläubisch.“ Das ist eine durchaus verwunderliche Aussage, schließlich hatte er in einem anderen Interview mal verkündet, dass in seinem Kühlschrank immer eine gerade Zahl von Coladosen steht und Stifte stets in geraden Linien auf dem Schreibtisch liegen müssen.