Kevin Volland trifft schon wieder, Toni Kroos verliert schon wieder und Hany Mukhtar scheidet in den MLS-Playoffs aus: So schlugen sich die deutschen Legionäre am Wochenende.
Wer liebt es nicht, wenn Schiedsrichter nach einer Info vom Videoassistenen in der 93. Minute zum Elfmeter pfeifen? Gut, ehrlich gesagt liebt das niemand. Außer vielleicht Pascal Gross: Gegen den FC Liverpool verwandelte er kurz vor Spielschluss den Elfmeter zum 1:1 und sicherte Brighton & Hove Albion so einen wichtigen Punkt gegen den Titelverteidiger.
Immerhin ein Abseitstor gelang Chelseas Timo Werner im Spitzenspiel gegen Tottenham Hotspur. Da danach nicht mehr viel passierte, blieb es beim 0:0 – Die Blues haben weiterhin zwei Punkte Abstand auf die Tabellenspitze.
Da helfen auch die schönsten Ballannahmen nicht: Toni Kroos und Real Madrid verlieren in der spanischen Liga erneut und rutschen damit auf Platz vier in der Tabelle ab. Kroos vergab dabei kurz vor der Halbzeit die Chance zum 1:1‑Ausgleich, nach der Pause erhöhte Alavés auf 0:2.
Das Vermächtnis von Diego Maradona ist groß und äußert sich in vielen Facetten – etwa im Namen von Diego Demme, dessen Vater einst begeistert vom argentinischen Mittelfeldstar war. Wie es das Schicksal will, stand Demme im ersten Ligaspiel nach Maradonas Tod für den SSC Neapel auf dem Platz – in Sondertrikots, die an das argentinische Nationaltrikot angelehnt waren. Aber auch so: Das 4:0 gegen den AS Rom hätte keine bessere Hommage an den besten Spieler, der jemals für Neapel gespielt hat, sein können.
Das kleine Sassuolo Calcio ist eines der Überraschungsteams in der diesjährigen Serie-A-Saison. Noch ungeschlagen lag man vor dem Spieltag auf Platz zwei der Tabelle, nur der AC Milan war besser. Aus Deutschland bekannt ist Sassuolos Rechtsverteidiger Jeremy Toljan, der in Hoffenheim überzeugte, danach aber in Dortmund nicht wirklich glücklich wurde. Genau so wenig wie im Spiel am Wochenende gegen Inter, in dem die Grün-Schwarzen beim 0:3 keine Chance hatten.
Volland trifft wie am Fließband: Nach zwei Toren am letzten Wochenende gegen Paris war der Neuzugang des AS Monaco auch im Spiel gegen Nîmes Olympique wieder erfolgreich – er erzielte das 3:0 für die Monegassen. Fünf Tore in den letzten vier Spielen hat Volland jetzt erzielt, läuft aber trotzdem noch völlig unter dem Radar der deutschen Nationalmannschaft – es könnte also gerade nicht besser laufen.
Drei Spiele durfte Hany Mukhtar vom Nashville SC in den MLS-Playoffs vom Titel träumen. Gegen Columbus Crew war damit Schluss – in der Verlängerung verlor der Nashville SC mit 0:2 und beendete damit seine erste MLS-Saison. Ganz so dramatisch ist das aber nicht: Denn acht Monate nach dem ersten Pflichtspiel der Klubgeschichte gleich den Titel zu gewinnen, wäre vielleicht etwas zu viel des Guten gewesen.
Da ist jemand motiviert: Während „Bruchweg-Boy“-Kollege André Schürrle seine Karriere in diesem Jahr beendet hat, ist Lewis Holtby weiterhin in der englischen zweiten Liga für die Blackburn Rovers aktiv. Zusammen mit dem Ex-Bremer Tom Trybull gehört er dort zum Stammpersonal im Mittelfeld und trug am Samstag zu einem 2:1‑Heimsieg gegen den FC Barnsley bei – auch Sprintduells gegen die eigenen Teamkollegen scheute Holtby anscheinend nicht.
Dortmund-Fans aufgepasst: In der Schweiz haben die in gelb und schwarz spielenden Young Boys den jahrelang dominierenden FCB als Serienmeister abgelöst. Um auch im vierten Jahr in Folge den Titel zu holen, setzt YB im Mittelfeld auf gar nicht mehr so junge Talente wie den 23-jährigen Gianluca Gaudino. Gegen den ambitionierten Aufsteiger Lausanne-Sport sprang für den Ex-Bayern-Spieler ein ungefährdeter 3:0‑Auswärtssieg heraus, durch den die Young Boys wieder mal an die Tabellenspitze klettern.
Wo wir gerade bei ehemaligen Bayern-Talenten sind: Auch Niklas Dorsch, der beim FC Bayern die beeindruckende Torquote von einem Tor pro Spiel hat (bei insgesamt einem Einsatz), sucht sein Glück mittlerweile im Ausland – bei KAA Gent, immerhin ehemaliger Champions-League-Achtelfinalist. Diese Zeiten sind lang vorbei, am Wochenende ging es für Dorsch leider gründlich daneben: Der SV Zulte-Waregem deklassierte den Meister von 2015, Gent grüßt nun von Platz 12 der Tabelle.
Wo wir gerade bei ehemaligen Bayern-Talenten sind: Mario Götze spielt ja bekanntlich seit September beim niederländischen PSV Eindhoven. Nach seinem furiosen Start mit zwei Toren in zwei Spielen fiel Götze im Spiel gegen den Traditionsklub Sparta Rotterdam nicht sonderlich auf. Mehr noch sorgte Donyell Malen, der nach 64 Minuten für ihn eingewechselt wurde, für den entscheidenden 1:0‑Siegtreffer. Mit Götze auf dem Platz standen zudem Adrian Fein und Timo Baumgartl.