Julian Schieber macht den Diego, Arjen Robben macht, was er will und Hakan Calhanoglu macht das, was er am besten kann. Macht wieder nur das Nötigste – unsere 11 des Spieltags
Leroy Sané
Herzlich willkommen in der Bundesliga, Leroy Sané. Und was war das für eine Freude für uns, die wir wie üblich in Wattenscheid-09-Trikots vor dem Röhrenfernseher saßen, Ractiv tranken und uns die Nasenpflaster zurechtzuppelten, schließlich ist Leroy Sané der Sohn von Neunziger-Legende Souleyman Sané. Oder wie es der Kollege der „Bild“ so treffend auf den Punkt kalauerte: Sohnemann Sané. Haha. Ha. Wie dem auch sei, wir freuen uns wie Bolle, dass Sané gegen Köln ein wunderschönes Debüttor schoss und die gute alte Zeit, und damit meinen wir die frühen Neunziger, in den Sprösslingen der Stars von damals weiterlebt. Auf viele weitere Tore, Leroy Sané. Dafür klopfen wir beschwörend auf SympaTex.
Melvyn Lorenzen
Ebenfalls herzlich willkommen in der Bundesliga, Melvyn Lorenzen. Noch immer wischen wir uns die Tränen der Rührung aus den Augen, nach diesen emotionalen Szenen, die sich im Anschluss an das Debüttor des 20-jährigen abspielten. Lorenzen hatte im Spiel gegen Bremen überraschend das erste Mal nach 14monatiger Verletzungspause für Bremen auf dem Platz gestanden und in der 55. Minute mit einem wunderschönen Schlenzer ins lange Eck sein Tor-Debüt gefeiert. Auf dem anschließenden Jubellauf zur Bank übermannten den Bub seine Gefühle und er verdrückte die ein oder andere Träne, was wir nur allzu gut nachvollziehen können. Allein beim Gedanken daran, unverhofft Bundesliga spielen zu dürfen und dann auch noch zu treffen, erleiden wir so etwas wie einen Weinkrampf-Orgasmus. Schnüff. Bzw.: Stöhn.
Rafael van der Vaart
Der ein oder andere mag unken, was Rafael van der Vaart eigentlich noch in der Startelf des HSV macht, verfügt er doch mittlerweile über den Aktionsradius und die Agilität eines Rentners an der Supermarktkasse. Auf derlei üble Nachrede gab van der Vaart am Samstag jedoch die richtige Antwort, als er zwar wieder derart behäbig über den Rasen trottete, dass besorgte Fans von den Tribünen reflexhaft Rollatoren auf den Platz reichten, er dafür aber vor einem Elfmeter gegen den HSV seinem Keeper Jaroslav Drobny erfolgreich die richtige Ecke anzeigte. Glückwunsch dazu. Und wer braucht bei so viel Intution denn noch Dinge wie Laufleistung oder Antritt?
Lukas Kruse
Die „11FREUNDE-Fleckenteufel“ aus hartnäckigem Redaktions-Schmutz geht diese Woche an Paderborns Keeper Lukas Kruse, der gegen Wolfsburg seinen Kasten derart gewissenhaft sauber hielt, dass es nicht verwundert hätte, wenn Kruse mit Kittelschürze und Putzhandschuhen im Tor gestanden und fröhlich „Das bisschen Haushalt macht sich von allein“ gesummt hätte. Einzig das Gegentor von Vierinha trübte Kruses Paradenshow, aber wenn er diesen Ball auch noch per Flugeinlage von der Linie gefischt hätte, hätte ihm der Flughafen Paderborn wahrscheinlich eine eigene Flugshow angeboten.
Roel Brouwers
Aus aktuellem Anlass hier die Mailbox-Nachricht, die Frank Mill Roel Brouwers auf die Mailbox sprach, nachdem dieser im Spiel gegen Leverkusen aus knapp 50 Zentimetern das Tor verfehlt hatte:
Lieber Roel,
vielen Dank für die tolle Aktion, schön, dass du an mich gedacht hast. Irgendwie fühle ich mich dir sehr verbunden. Wie wäre es, wenn wir uns mal in einem Café treffen, oder daneben, und über Fehlschüsse und Jahresrückblicke reden.
Grüße,
dein Frank