Die Nationalmannschaft spielt zunehmend vor leeren Rängen. Doch obwohl die Zahlen noch gut sind: Der Trend sieht schlecht aus.
Das Katastrophenjahr 2018 war mit 93,7 Prozent bezüglich der Auslastung wiederum in Ordnung. Das liegt aber auch daran, dass man mit Spanien und Brasilien zwei spannende Testspiele vor der WM und mit Frankreich und den Niederlanden hochattraktiver Gegner in der Nations-League zu Gast hatte. Weniger reizvolle Spiele gegen Saudi-Arabien (vor der WM) oder Peru fanden in Leverkusen und Sinsheim statt. Das stellte sich als richtige Entscheidung heraus, die Stadien waren ausverkauft.
Für die nächsten beidem Länderspiele hat der DFB wieder große Stadien gebucht: Das Spiel gegen Weißrussland wird in Mönchengladbach ausgetragen, drei Tage später ist Nordirland zu Gast in Frankfurt. Die günstigsten Tickets sind für 25 Euro zu haben, angestoßen wird um 20:45 Uhr. Für beide Spiele gibt es im Onlineshop noch reichlich Karten zu erwerben. Der Trend spricht dafür, dass es wieder halbvolle Tribünen geben wird.
Ein Plädoyer für kleinere Stadien
Unterschiedliche Nationalmannschaften betreiben unterschiedliche Stadien-Politik. Während die „Three Lions“ ihre Heimspiele traditionell im Londoner Wembley Stadion austragen, rotieren die Nationalteams Italiens oder Spaniens quer durchs Land. So finden beispielsweise Länderspiele in Gijón oder Udine statt, die großen Arenen werden seltener aufgesucht.
Vielleicht wäre das auch ein möglicher Lösungsansatz für die deutsche Nationalmannschaft: Anstatt zum x‑ten Mal in Dortmund oder Mönchengladbach zu spielen, würde sich eine Reise nach Rostock, Dresden, Aachen, Mainz oder Freiburg anbieten. Für ein Länderspiel gegen Weißrussland oder Nordirland würde die Kapazität ausreichen. Außerdem wäre es eine Wertschätzung an die Fans in den Randgebieten der Republik.