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Seite 2: Weshalb Gross trotzdem auf Fährmann setzt

So kann Rønnow das Spiel besser lesen und weiß in der Regel sehr gut, wann er welche Ver­tei­di­gungs­stra­tegie ein­setzen muss. Auch wenn er viel­leicht nicht zu den fünf besten Keeper der Liga gehören mag, kann der Däne ein gutes Grund­ni­veau im Tor­wart­spiel auf­weisen.

Sowohl gegen Union Berlin als auch gegen den VfB Stutt­gart über­zeugte er mit starken Paraden und half seiner Mann­schaft dabei, aus beiden Par­tien einen Punkt mit­zu­nehmen. Dies war in erster Linie auf sein gutes Ver­halten im Fünf­me­ter­raum zurück­zu­führen. Nur selten steht der 28-Jäh­rige zu weit in einer Ecke oder zu weit vor seinem Tor.

Bei­spiel Bie­le­feld

Auch Fähr­mann ist in diesen Dis­zi­plinen ein solider Schluss­mann, doch Rønnow schien bis­lang in all seinen Bewe­gungen und Abläufen einen Tick wacher zu sein. Sein Pen­dant hat hin­gegen bisher Schwä­chen beim Ein­schätzen von Spiel­si­tua­tionen gezeigt.

Ein gutes Bei­spiel dafür ist der Gegen­treffer gegen Arminia Bie­le­feld. Eine Flanke schätzte Fähr­mann zunächst falsch ein und brauchte anschlie­ßend zu lange, um wieder zurück in Posi­tion zu kommen. Als Fabian Klos den Kopf­ball abgab war Fähr­mann noch in der Rück­wärts­be­we­gung und hatte keinen sicheren Stand. Dadurch kam er zu spät in den Hecht­sprung und konnte den Ball nicht um den Pfosten lenken.

Ver­trauen ist gut

Für Trainer Gross war bei seiner Ent­schei­dung in der Tor­wat­frage in erster Linie die Per­sön­lich­keit des 32-Jäh­rigen aus­schlag­ge­bend, wie er erst kürz­lich zu ver­stehen gab: Ralf hat mehr Erfah­rung auf Schalke und ein Füh­rungs­spieler. Aus meiner Sicht kom­mu­ni­ziert er mehr, was in unserer Situa­tion extrem wichtig ist.“

Dies ist ein schmaler Grat, auf dem sich der Schweizer hier bewegt. Frei­lich spielen Attri­bute wie Kom­mu­ni­ka­tion und Stress­re­sis­tenz eine große Rolle im Tor­wart­spiel, doch letzt­lich bleibt die Kern­kom­pe­tenz das Ver­hin­dern von Toren. Und hier hat Rønnow ein­deutig die Nase vorn.

Letzt­lich hat Chris­tian Gross dem erfah­re­neren Fähr­mann sein Ver­trauen öffent­lich aus­ge­spro­chen. Für Tor­hüter spielt ver­trauen eine noch grö­ßere Rolle als für Feld­spieler, bei denen Ein­zel­ak­tionen sel­tener spiel­ent­schei­dend sind. Trotz seiner klei­neren Wackler kann Fähr­mann diese Rücken­de­ckung nur guttun, um sein Grund­ni­veau wieder auf ein höheres Level zu bringen. Eine andere Hoff­nung haben sie auf Schalke der­zeit nicht, wenn sie auf der so wich­tigen Tor­hü­ter­po­si­tion nicht bald schon wieder eine Ände­rung vor­nehmen wollen.

Unser Autor Sascha Felter widmet sich regel­mäßig via Twitter dem Tor­wart­spiel, Pat­zern und gewon­nenen Eins-gegen-Eins-Situa­­­tionen und schreibt übli­cher­weise für cava​nis​fri​seur​.de.