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Beim 1. FC Union legen sie stets großen Wert auf die Her­kunft. Nicht im geo­gra­fi­schen oder natio­na­lis­ti­schen Sinne, aber sehr wohl im his­to­risch-sport­li­chen Kon­text. Der Trainer liegt uns in den Ohren. Er pre­digt uns, wo wir her­kommen – vor drei Jahren haben wir hier noch Zweit­li­ga­fuß­ball gesehen“, sagte Sieg­tor­schütze Gri­scha Prömel nach dem 2:1‑Heimsieg gegen die TSG Hof­fen­heim. Aus dieser Her­kunft leiten die Ber­liner ihre öffent­liche Zurück­hal­tung ab; vom Euro­pa­pokal wollte selbst am Samstag mal wieder nie­mand reden, auch wenn Union für etwa drei Stunden auf einem Cham­pions-League-Platz stand.

Zumin­dest galt das für die Ber­liner, denn Hof­fen­heims Trainer Sebas­tian Hoeneß fand trotz Urs Fischers ges­ten­rei­cher Bitte um Mäßi­gung sehr lobende Worte. Union ist eine Mann­schaft, die extrem schwer zu bespielen ist, keiner fährt gerne hier her“, sagte der 39-Jäh­rige, und ver­wies auf die beein­dru­ckende Heim­bi­lanz, die nur eine Nie­der­lage in den ver­gan­genen 26 Liga­spielen aus­weist. Er sehe wenige Begeg­nungen, in denen Union klar unter­legen sei, und eine erstaun­liche Kon­stanz auf hohem Niveau. Das qua­li­fi­ziert sie schon für Höheres“, sagte Hoeneß.

Jetzt gewinnt Union sogar die schwä­cheren Spiele

Diese Ein­schät­zung gilt ganz beson­ders, da Union momentan etwas gelingt, was in den ver­gan­genen Jahren eher die Aus­nahme war. Die Ber­liner punkten – und das sogar gegen Spit­zen­teams wie Lever­kusen und Hof­fen­heim –, obwohl sie weit von ihrer Best­leis­tung ent­fernt sind. Damit bringt die Mann­schaft eine von Fischer gebets­müh­len­artig wie­der­holte Grund­an­nahme langsam ins Wanken. Union braucht wäh­rend der ganzen Saison einen guten Tag, um Punkte mit­zu­nehmen“, sagte der Trainer noch vor dem Spiel gegen Hof­fen­heim.

In der Ver­gan­gen­heit war das zwei­fellos der Fall. Frühe Tore waren ein wich­tiger Faktor im Ber­liner Spiel, doch vor allem die defen­sive Sta­bi­lität war eine Vor­aus­set­zung für die vielen Über­ra­schungen gegen stär­kere Gegner. Die fehlt momentan zumin­dest pha­sen­weise – und doch punktet Union munter weiter. Am Samstag war Hof­fen­heim in vielen Belangen über­legen, ging früh und ver­dient in Füh­rung, wirkte auch später reifer. Spie­le­risch war das keine gute Leis­tung von uns, das muss man so deut­lich anspre­chen“, sagte Prömel. Sowohl defensiv als auch offensiv haben wir Pro­bleme gehabt.“

Die Geschwin­dig­keit ist schwer zu ver­tei­digen“

Urs Fischer

Doch wie schon gegen Lever­kusen in der Vor­woche gelang es Union, sich ins Spiel zu kämpfen, den Rhythmus des domi­nanten Geg­ners zu stören und in der zweiten Halb­zeit mit Kon­tern sogar die gefähr­li­cheren Aktionen her­aus­zu­spielen. Union hat die Qua­li­täten, um in so einem Spiel stabil zu bleiben“, sagte Hoeneß.

Als offen­siver Schlüssel erwies sich am Samstag die Ein­wechs­lung von She­raldo Becker, gegen Lever­kusen hatten Levin Özt­u­nali und Andreas Vogl­sammer neue Impulse gegeben. Du erhoffst dir natür­lich von einem Ein­wech­sel­spieler, dass er Schwung bringt“, sagte Fischer bezogen auf Becker. Die Geschwin­dig­keit ist schwer zu ver­tei­digen.“