Erstes torloses Spiel bei dieser EM. Im Endeffekt tut das weder den Deutschen noch den Polen weh. Aber wirklich prickelnd war das Spiel nicht.
Wenn schon vorn kein Tor fiel, so verstand es die Mannschaft von Löw wenigstens, dem Gegner Kontermöglichkeiten zu unterbinden. Denn das ist das Spiel, welches die Polen mit ihren beiden Spitzen Lewandowski und Arkadiusz Milik beherrschen wie derzeit vielleicht kein zweites Team. Und so blieben auch die Polen im ersten Abschnitt ohne echte Torchance.
Das aber änderte sich gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Sekunden nach Wiederanpfiff der aufgerückte Milik einen Meter vor dem deutschen Tor sich bei einer Hereingabe etwas verschätzte. Neuer wäre machtlos gewesen.
Mehr Power und mehr Risiko
Wenig später konnte Jerome Boateng, der Beste im weißen Trikot mit dem Adler auf der Brust, im letzten Moment noch den einschussbereiten Lewandowski blocken.
Und so entwickelte sich doch noch ein etwas abwechslungsreicheres Hin- und Her, mit mehr Power und mehr Risiko. Nach einer Stunde fielen die Deutschen wieder zu sehr in ihr bedächtiges Positionsspiel in der Offensive zurück.
Mit Gomez wurde das Spiel offener, aber auch wilder
Da fehlte es oft an Witz und Tempo, und so brachte Löw André Schürrle für den letztlich wirkungslosen Götze. Und Schürrle bediente gleich einmal Mesut Özil, der mit seinem Schuss Lukasz Fabianski im polnischen Tor zu einer Glanztat zwang.
Löw wollte das Spiel unbedingt gewinnen, und so kam in Mario Gomez (für Julian Draxler) ein klassischer Mittelstürmer. Das Spiel wurde nun wieder offener, aber auch wilder. Letztlich blieb das Offensivspiel des Weltmeisters seltsam unvollendet. Den Deutschen fehlte es an Stringenz im Vorwärtsgang, die Polen beschränkten sich zu sehr aufs Kontern.
Sie werden mit dem torlosen Unentschieden zufriedener sein als die Deutschen.