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Seite 2: Bloß nicht fehlen

Das wohl jüngste Bei­spiel dafür ist der Fall von Borussia Mön­chen­glad­bachs Alvaro Dom­in­guez. Der Spa­nier hatte drei Band­schei­ben­vor­fälle, konnte sich in seiner Frei­zeit durch die Rücken­schmerzen kaum bewegen. Um für Glad­bach in der Saison 2014/15 trotzdem im Spiel bei Werder Bremen auf dem Feld zu stehen, nahm er Medi­ka­mente.

In der aktu­ellen 11 Freunde-Aus­gabe berichtet Dom­in­guez: Jede Bewe­gung tat weh. Die Jungs fragten mich, ob ich wieder ein­satz­fähig sei. In sol­chen Momenten beißt ein Spieler sich auf die Zähne. Vor dem Spiel im Weser­sta­dion warf ich eine Schmerz­ta­blette ein. Irgendwie würde es schon gehen.“ Mitt­ler­weile geht es nicht mehr: Dom­in­guez trägt zwei Pro­thesen im Rücken und ist Sport­in­va­lide.

Eine pro­phy­lak­ti­sche Ein­nahme ist unsinnig

Doch Profis greifen nicht nur zu Schmerz­mit­teln, um tat­säch­liche Schmerzen von Ver­let­zungen für 90 Minuten auf dem Feld zu ver­drängen. Laut Simon ist die pro­phy­lak­ti­sche Ein­nahme von Schmerz­ta­bletten vor Anpfiff weit ver­breitet. Spieler wollen Schmerzen damit vor­beugen, sie hoffen länger durch­halten zu können. Und das ist Unfug. Genau dafür bringen diese Mittel nach­weis­lich über­haupt nichts, weil sie eben nicht die Schmerz­schwelle im Sport unter­drü­cken“, sagt Simon.

So erzählte bei­spiels­weise Schalkes Max Meyer in einem Inter­view mit dem Kicker im November nach dem Spiel gegen Werder Bremen, er habe eine Schmerz­ta­blette vor dem Spiel ein­ge­nommen. Meyer ging zwar mit einem Bän­der­riss ins Spiel, gebraucht habe er die Medi­ka­mente aber eigent­lich nicht. Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, falls ich noch mal etwas abbe­komme, damit mich das im Spiel nicht beein­trächtig“, so Meyer. Er hatte Glück: Fol­ge­schäden trug er nicht davon.

Nie­ren­schä­di­gende Neben­wir­kungen

Ein leicht­fer­tiger Umgang mit diesen ent­zün­dungs­hem­menden Schmerz­mit­teln kann aber nicht nur Ver­let­zungen ver­schlim­mern, son­dern auch der Konsum selbst kann den Körper schä­digen. Beson­ders ver­breitet sind so genannte ent­zün­dungs­hem­mende Schmerz­mittel wie Vol­taren, Ibu­profen, Par­acet­amol oder Aspirin. Sie stehen nicht wie Opioide auf der Doping­liste. Doch sie haben Neben­wir­kungen.

Bei einem Konsum über Jahre rei­chen schon geringe Mengen, um die Niere nach­haltig zu schä­digen. Die Gif­tig­keit dieser Schmerz­mittel ver­grö­ßert sich im Laufe des Lebens“, sagt Simon.