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Die Tabelle lügt nicht, sagt man. Aber für Pal Dardai erzählt sie auch nicht immer die ganze Wahr­heit. Es gibt zumin­dest noch andere Para­meter, die der Trainer von Hertha BSC her­an­zieht, um den Zustand seiner Mann­schaft zu bewerten. Dardai hört auch darauf, was ihm sein Unter­be­wusst­sein zuflüs­tert. Und dessen Bot­schaften sind der­zeit nicht so alar­mie­rend wie das Tabel­len­bild. Wenn ich nicht gut schlafe, dann stimmt etwas wirk­lich nicht“, erzählt er. Das ist der­zeit nicht der Fall. Ich schlafe gut.“

Die Lage für Hertha ist ernst, sie hat sich durch die 0:3‑Niederlage am Sonntag gegen Leipzig sogar noch einmal zuge­spitzt. Aber Dardai, der 44 Jahre alte Ungar, tut genau das, was in einer sol­chen Situa­tion von ihm erwartet wird: Er wahrt die Ruhe. Ich bin nicht negativ“, sagt er. Wir haben über­haupt keine Panik.“

Mainz im Auf­wind muss die Ber­liner sorgen

Dafür gibt es durchaus Gründe: Hertha steht immer noch über dem Strich, die Geg­ner­schaft der ver­gan­genen Wochen war extrem anspruchs­voll und daher nicht zwin­gend davon aus­zu­gehen, dass Dar­dais Mann­schaft nach dem Trai­ner­wechsel gleich von null auf hun­dert durch­startet. Aber die Ruhe ist auch ein biss­chen trü­ge­risch.

Hertha liegt punkt­gleich mit dem Sech­zehnten Arminia Bie­le­feld auf Platz 15. Aber Bie­le­feld hat ein Spiel weniger bestritten, kann also durch ein Unent­schieden oder einen Sieg gegen Werder Bremen noch an Hertha vor­bei­ziehen. Natür­lich ist es nicht gesagt, dass die Bie­le­felder in ihrem Nach­hol­spiel tat­säch­lich punkten. Aber unab­hängig davon hat sich von hinten auch Mainz 05, der Tabel­len­vor­letzte, bereits gefähr­lich nah an Hertha her­an­ge­robbt.

Der Vor­sprung ist geschmolzen

Über den Abstiegs­kampf würde ich reden, wenn wir uns drei Spiel­tage vor Schluss immer noch nicht befreit haben“, sagt Dardai über die auf­stei­gende Sorge im Umfeld. Am Ende der Saison kommen die Gegner, mit denen Hertha sich wirk­lich messen kann: Mainz, Schalke, Köln, Bie­le­feld. Darauf setzt Dardai. Aller­dings weiß er auch: Wenn sich einer befreit, weil er sehr viele Punkte holt, dann wird es schwierig.“

Genau das pas­siert längst. Als Hertha im Dezember zu Hause auf Mainz traf, betrug der Vor­sprung auf den Vor­letzten sieben Punkte. Als Dardai Ende Januar neuer Trainer bei Hertha wurde, waren es immer noch sieben Punkte. Jetzt, vier Spiele später, ist Mainz zwar wei­terhin Vor­letzter, liegt aber nur noch einen Punkt hinter Hertha.